1. ISLAM HEISST FRIEDENMACHEN
Zwar redet heutzutage fast jeder vom Islam, doch weiß kaum jemand, was das
Wort in Wirklichkeit bedeutet. Für die meisten Menschen ist es einfach der
Name einer Weltreligion. Darüber aber, daß schon der Name das Wesentliche
über diesen Glauben mitteilt, macht man sich meist keine Gedanken. Dabei
beruht gerade auf dieser Unkenntnis der wirklichen Bedeutung des Wortes
Islam wohl der größte Teil der Vorurteile und Mißverständnisse, die dem
Islam entgegengebracht werden. Das Wort Islam, ins Deutsche übertragen,
bedeutet: Friedenmachen. Der Islam versteht sich als die Religion und
Lebensweise des Friedenmachens. Das Friedenmachen, wie schon der Name sagt,
ist das Programm des Islam. Der Islam will Frieden machen in allen
Bereichen, die für den Menschen von Bedeutung sind. Der Mensch soll Frieden
machen mit Gott und mit sich selbst, mit seinen Mitmenschen und mit Gottes
Schöpfung. Ein Mensch, der dies verwirklichen will, ist Muslim, d.h. "einer,
der Frieden macht."
2. Wer ist ,,Allah"?
Allah ist das arabische Wort für ,,der eine Gott" und nicht der Name eines
persönlichen Gottes der Muslime. Allah ist der einzige zu Recht angebetete
und verehrte Schöpfer des Universums; auch arabische Christen nennen Gott
Allah. Er schuf die Menschen und zeigte ihnen durch Seine Offenbarung den
besten Weg für sie im Diesseits, damit sie im Jenseits nicht eine Strafe
erleiden.
3.Woran glauben die Muslime ?
Ein Muslim glaubt an einen Gott, daß dieser Gott nur einer ist, das heißt
daß er keinen Onkel, Vater, Sohn, Partner, keine Töchter, Geschwister, Frau
oder dergleichen hat. Also zuerst glauben wir an einen Gott, dann an die
Propheten. Wir glauben an alle Propheten, von Adam bis Muhammed, Friede und
Segen sei mit ihnen allen, und glauben, daß Muhammed, s.a.s., der letzte
Prophet ist. Wir glauben auch, daß Jesus, Moses, Abraham, Noah, und Adam
Propheten waren. Außerdem glauben wir an die Wiederauferstehung, also daß
wir nach dem Tod wiedererweckt werden und es dann ein anderes Leben geben
wird, welches aber nie enden wird. Wir glauben also, daß die Menschen für
all ihre Taten nach dem Tode Rechenschaft ablegen werden. Wer in dieser Welt
die Gebote Allah befolgt, dem verspricht Allah ein unendlich langes Leben im
Paradies, und wer sie nicht befolgt, der wird ein unendlich langes Leben in
der Hölle verbringen. Das sind die Grundgedanken des Islam.
4. Wer war Muhammed?
Muhammed wurde um das Jahr 570 n.Chr. in der Stadt Mekka in Arabien als
Mitglied eines angesehenen Stammes geboren. Seine Vorfahren gehen auf den
Propheten Ismael, den Sohn Abrahams, zurück. Mohammeds Vater starb vor
dessen Geburt und seine Mutter, als er sechs Jahre alt war. Er besuchte
keine Schule, sondern wurde - wie in jenen Tagen üblich - von einer Amme
aufgezogen und später von seinem Großvater und seinem Onkel aufgenommen und
erzogen. Von seiner Jugend an war er als rechtschaffener Mensch bekannt.
Ungefähr im Alter von vierzig Jahren erschien ihm der Engel Gabriel in jener
Höhle, in der er zu meditieren pflegte, und offenbarte ihm, daß er ein
Prophet Gottes sei. Die folgenden Offenbarungen Gottes wurden in einem
Zeitraum von 23 Jahren herabgesandt und später in Buchform zusammengetragen.
Dieses Buch, der Qur'ãn, ist für Muslime die letzte und abschließende
Offenbarung Gottes. Der Qur'ãn ist unverändert und in seiner Originalform
erhalten; er bestätigt die Thora, die Psalmen und das Evangelium, an denen
die Menschen jedoch im Laufe der Zeit Veränderungen vorgenommen haben.
5. Beten die Muslime Muhammed an?
Nein. Die Muslime beten weder Muhammed noch irgendeinen anderen Propheten
an. Die Muslime erkennen alle früheren Propheten an, so Adam, Noah, Abraham,
David, Salomo, Moses, Jesus und alle anderen (Friede sei mit ihnen allen).
Die Muslime glauben, daß Muhammed das Siegel der Propheten war, das heißt
der letzte der Gesandten Allahs. Sie glauben, daß allein Gott und nicht
irgendein menschliches Wesen angebetet werden darf.
6. Warum tragen Frauen ein Kopftuch ?
Weil es im Qur'ãn von Allah aufgetragen wurde. Wenn wir aber nach dem Sinn
fragen, könnten uns folgende Aspekte weiterhelfen . Religiöse Aspekte: Der
Muslim sollte auch bezüglich seiner Kleidung auf Bescheidenheit Wert legen,
und der Mensch sollte nicht als bloßes Objekt der Begierde betrachtet
werden. Deshalb gibt es im Islam sowohl für Männer als auch für Frauen
Bekleidungsvorschriften. Die Kleidung darf weder zu dünn sein, noch zu eng
anliegen, damit die Körperformen nicht sichtbar werden. Die Bekleidung des
Mannes muß mindestens den Bereich vom Nabel bis zum Knie bedecken, bei der
Frau muß die Kleidung ihren ganzen Körper, außer ihrem Gesicht und ihren
Händen, bedecken. Die Verschleierung des Gesichts ist nicht vorgeschrieben.
Das Kopftuch der muslimischen Frau ist Teil ihrer gesamten Kleidung, die
bestimmten Vorschriften unterliegt. Muslime sollten grundsätzlich Kleidung
tragen, die den Körper in der Weise bedeckt, daß die Figur nicht sichtbar
wird, um das Interesse des anderen Geschlechts nicht auf sich zu lenken.
Deshalb sollte die Kleidung wie oben erwähnt ,weder zu eng anliegen noch
durchscheinend sein. Da die Haare bzw. Frisur der Frau eine sehr wichtige
Rolle für ihr Aussehen spielen und auch eine gewisse Anziehung ausüben
können, gilt für Frauen zusätzlich, daß sie ein Kopftuch tragen sollten.
Grundlage für diese Regelungen ist die Koranstelle 24:31 sowie ein Ausspruch
des Propheten Muhammed (s), nach dem von einer Frau nichts außer Gesicht und
Händen zu sehen sein soll. Die obigen Bekleidungsvorschriften gelten in
Anwesenheit fremder Männer, das heißt von Männern, mit denen die Frau
theoretisch eine Ehe eingehen könnte. Innerhalb der Familie, einem Teil der
Verwandtschaft und unter Frauen kann die muslimische Frau sich auch ohne
Kopftuch zeigen. Die betreffenden Personen werden in der oben genannten
Koranstelle einzeln aufgezählt. Im Alter kann die Frau ihr Kopftuch ablegen
(Koran 24:60). Da sie jedoch auch eine Vorbildfunktion für Jüngere hat, ist
es besser für sie, sich weiterhin den islamischen Regeln entsprechend zu
bedecken. Muslimische Mädchen kleiden sich, wenn die weiblichen Körperformen
sichtbar werden (etwa mit Beginn der Pubertät), in der oben beschriebenen
Art und Weise. Wirtschaftliche Aspekte: Nicht jeder Mensch kann sich die
gleiche Kleidung leisten. Eine marokkanische Frau sagte einmal, daß sich
viele Musliminnen in ihrem Land deswegen "gleich" kleiden würden, damit
ärmere Frauen keinen Neid bekämen. Man ( d.h. Frau) sollte deshalb auch an
andere denken , wenn man sich "schöne" Sachen anzieht. Somit ist die
Verschleierung eine Symbol des "Respekts". Kulturelle Aspekte : Menschen
(d.h. Frauen wie Männer) tragen in heißen und staubigen Zonen Kleidung, die
sie vor Hitze und Staub schützt. Das Tragen von Kopfbedeckungen beschränkt
sich demnach nicht nur auf eine religiöse Überzeugung, sondern ist
unabhängig vom Glauben ein kulturelles Merkmal , das in vielen
Gesellschaften unserer Erde zu beobachten ist. Es ist also zugleich ein
physischer Schutz. Gesellschaftliche Aspekte : Alle Menschen haben in der
Gesellschaft, in der sie leben "Rechte" und "Pflichten". Vor der Zeit der
Offenbarung des Qur'ãn hatten die Frauen in der Gesellschaft kaum Rechte.
Zum Beispiel durften Sklavinnen und Prostituierte keine Kopfbedeckung
tragen, - obwohl dies im arabischen Kulturkreis üblich war - damit man sie
als rechtlose Frauen von den anderen unterscheiden konnte. Als diese Frauen
aber den Islam annahmen und zur Gesellschaft der Muslime gehörten, hatten
sie 1. Rechte (beispielsweise das Recht auf eine Brautgabe, auf
Gütertrennung usw.) und 2. waren sie frei (das heißt, sie wurden von den
Muslimen freigekauft und dienten allein Gott und nicht irgendwelchen
Herren). "Muslim" sein, bedeutet schließlich "gottergeben sein". Somit wurde
die Kopfbedeckung zum Symbol der Befreiung aus der Sklaverei und der
Prostitution, aber auch wieder zum Symbol für den Schutz durch die
muslimische Gemeinschaft. Wenn man jetzt behauptet, es gäbe keine
Prostitution oder gar Sklaverei, dann ist dies nicht korrekt. Daß es
Prostitution gibt, streitet niemand ab. Wir Muslime finden es schrecklich,
wenn Frauen in der Werbung, in den Fernsehshows, in Geschäften oder Filmen
zur Schau gestellt werden. Die Stellung der Frau wird damit erniedrigt, denn
eine Frau ist im Islam sehr wertvoll. Etwas wirklich Wertvolles aber kann
man für Geld nicht kaufen. Wenn dies im Westen trotzdem geschieht, dann ist
das für uns Muslime eine Art von moderner Sklaverei. Das Kopftuch
symbolisiert hier Befreiung aus der Sklaverei, Befreiung von Unterdrückung
und Schutz der Menschenwürde.
7.Werden die Frauen gezwungen , ein Kopftuch zu tragen ?
Sie sind verpflichtet es zu tragen, weil der Qur'ãn und damit Allah es so
will. Was geschieht, wenn sie es nicht tun? Wenn sie kein Kopftuch tragen,
hören sie nicht auf, Muslime zu sein. Sie begehen nur eine Sünde, weil sie
die Gebote des Qur'ãns mißachten. Sie verlieren ihren Glauben nicht, weil
das Kopftuch keine Glaubensfrage ist. Nur wenn jemand behauptet, daß es
keine Pflicht im Islam ist, ein Kopftuch zu tragen oder daß es so ein Gebot
nicht gibt, nur dann ist er oder sie kein Muslim / keine Muslima mehr, da er
/ sie dann ein Gebot Gottes nicht anerkennt. Aber wenn jemand an ein solches
Gebot glaubt und trotzdem kein Kopftuch trägt, dann ist diese Person immer
noch eine Muslima, sie begeht dann allerdings eine Sünde.
8. Werden die Frauen im Islam unterdrückt?
Nein, im Gegenteil. Der Islam hob die Stellung der Frau bereits vor 1400
Jahren an, indem er ihr das Scheidungsrecht, das Recht auf finanzielle
Unabhängigkeit und Unterhalt, sowie das Recht, als ehrbare Frau erkannt zu
werden (Hidschab), zubilligte, und dies zu einer Zeit, in der die Frauen in
der übrigen Welt, Europa eingeschlossen, keine derartigen Rechte besaßen. In
Bezug auf ihre religiösen Handlungen ist die Frau dem Mann gleichgestellt (Qur'ãn
33:35). Dies wird im Qur'ãn auch in 4:124 wie folgt erläutert: "Diejenigen
aber, die handeln, wie es recht ist - sei es Mann oder Frau - und dabei
gläubig sind, werden ins Paradies eingehen und nicht im geringsten Unrecht
erleiden." Der Islam erlaubt der Frau, nach der Heirat ihren Mädchenamen zu
behalten, ihr selbst verdientes Geld zu verwalten und es so auszugeben, wie
sie es wünscht. Er trägt dem Mann auf, die Frau in der Öffentlichkeit vor
Belästigung zu beschützen. Der Prophet Muhammed sagte zu den muslimischen
Männern: "Der Beste unter euch ist derjenige, welcher am besten zu seiner
Familie ist." Nicht der Islam, sondern einige muslimische Männer
unterdrücken heutzutage ihre Frauen. Dies geschieht aufgrund ihrer
kulturellen Angewohnheiten oder aus Unkenntnis über ihre eigene Religion.
9.Warum betet ihr fünfmal am Tag ?
Wir beten fünfmal am Tag, weil Allah im Qur'ãn es so für uns Menschen
befohlen hat.
10.Wie stehen Sie zu Jesus ? Ist er Gottes Sohn ? Wurde er gekreuzigt?
Nein, Jesus, Friede und Segen sei mit ihm, ist ein Prophet. So wie andere
Propheten wurde auch er nicht gekreuzigt. Nach dem Qur'ãn befanden sich in
Jerusalem, als Jesus seine Prophetenschaft verkündete, überwiegend Juden.
Die Juden waren gegen Jesus. Sie konnten nicht einsehen, daß die
Offenbarung, die Jesus zuteil wurde, die Thora, das Buch der Juden, ablösen
sollte. Obwohl also Jesus jüdischer Abstammung war, haben sie ihn bekämpft,
weil er eine neue Offenbarung brachte und damit die Lehren der Thora
teilweise aufhob beziehungsweise sie veränderte. Ihre
Meinungsverschiedenheit wuchs von Tag zu Tag an, doch Jesus hörte nicht auf,
seine Botschaft zu verkünden. Um der Sache ein Ende zu machen, beschlossen
die Juden einen Komplott gegen Jesus. Eine Gruppe von Juden mit dem Anführer
namens Jehuza sollte Jesus in seinem Haus oder während eines Gespräches mit
seinen Anhängern, aufspüren und ihn kreuzigen. Das Kreuz und der Platz der
Kreuzigung waren bereits vorbereitet. Nach Aussagen des Qur'ãn spürte die
Gruppe Jesus auf. In dem Augenblick verwandelte Allah den Anführer der
Gruppe, nämlich Jehuza in Jesu' Gestalt und nahm Jesus zu Sich hinauf. In
dem Tumult schnappten einige Anhänger der Gruppe Jehuza, den sie für Jesus
hielten und kreuzigten ihn statt Jesus. Später begannen sie sich zu fragen,
wo denn Jehuza sei und begannen ihn zu suchen. Sie fanden ihn jedoch nicht.
Nach islamischer Meinung ist Jesus ein Prophet und nicht Gottes Sohn, was er
selber auch nie behauptet hat; er genießt im Islam eine sehr hohe Stellung
und wurde nicht gekreuzigt, sondern durch den Erzengel Gabriel zu Allah
gebracht. Kurz vor dem Weltuntergang wird er auf die Erde zurückkehren und
eine Zeit lang unter uns leben. Danach wird der Weltuntergang beginnen |