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possessivpronomen
hej,

haben grad in meinem schwedischkurs die possesivpronomen gelernt. ich versteh aber einfach nicht, wann man hans, hennes und deras benutzt und wann man sin, sitt und sina benutzt. mir wurde bereits gesagt, dass man sin und so benutzt, wenn es die bedeutung hat, dass es der person gehört. das hilft mir aber nicht viel weiter.. stell mich da wohl dumm an. dann hat mir noch jemand gesagt, dass sin benutzt wird, wenn es ein objekt ist..mhhh...wäre schön, wenn mir das noch mal jemand erklären könnte, weil das ja echt wichtig ist..

vielen dank schon...
17712451
Hallo, ja die Possessivpronomen machen das Schwedische am Anfang ein bisschen "al dente" ... man darf ein wenig dran rumkauen, bis man's intus hat ;-)

Ich versuch's mal:

"sin/sitt/sina" verwendet man, wenn
a) das Possessivpronomen zum Objekt oder zu einem Präpositionsausdruck gehört und
b) das Possessivpronomen sich auf das Subjekt im Satz bezieht.
Beispiel:
"Peter har en bil. Han använder sin bil varje dag."
"sin bil" ist Objekt und "sin" bezieht sich auf "han" respektive "Peter".

In allen anderen Fällen verwendet man "hans/hennes/deras", z.B.

>>> wenn das Possessivpronomen zum Objekt / einem Präpositionsausdruck gehört (wie oben), sich aber nicht auf das Subjekt bezieht: "Ulla har en son och Kerstin har en dotter. Ulla kammar först sitt barn och sedan hennes barn."
Ulla kämmt hier also zuerst ihren Sohn ("sitt") und dann Kerstins Tochter ("hennes").

>>> innerhalb des Subjekts: "Hon och hennes son bor i Stockholm."
Subjekt ist "hon och hennes son"

>>> im Prädikativ: "Paret bredvid har ett barn, men barnet är hennes (barn), inte hans (barn)."
"barnet" ist Subjekt und "hennes (barn)" Prädikativ (die meisten Schwedisch-Grammatiken nennen diesen Satzteil "subjektiv predikatisfyllnad", falls du nachschlagen willst)

Das wirkt am Anfang kompliziert, aber achte mal beim Lesen drauf, welche Pronomen verwendet werden. Ich erinnere mich, dass sich bei mir sich dafür recht schnell ein Gefühl eingestellt hat. Das tut es bei dir sicher auch: Birgit vertraut ihrem Gefühl - Hon litar på __sin__ känsla.
Birgit und ihr Gefühl...! Birgit och __hennes__ känsla...!

Ist es ein bisschen klarer geworden?
Viele Grüße
Birgit och alla hennes känslor för possessiva pronomina ;-)
17712556
hej,

vielen dank für die schnelle und ausführliche erklärung. das hat mir auf jeden fall geholfen. werde gleich mal ein paar grammatikübungen machen und dann wird es sicher noch klarer.
wünsche schönen abend.
17712709
 
Hall. Hat jemand ein Kleines woerterbuch das mir schicken moechte. Vielen Dank. Kann hier in Bosnien kein finden.
christiansascha (at) yahoo.com
17678911
 
Das u wird im schwedischen ja manchmal wie u und manchmal wie ü ausgesprochen.
Gibts da auch irgendwie eine Richtlinie, wann es wie ausgesprochen wird? Das Word, bei dem ich im Moment nicht weiß, wie ist "kubb"

kübb oder kubb?

Danke schonmal!
17646844
Habe keine schwedische Phonetik zur Hand, aber mein Bauch sagt:
Der Buchstabe u wird niemals wie das deutsche u ausgesprochen, sondern geht immer in Richtung ü.
Bei langem u (z.B. in 'usel' oder 'suga') wird das sehr deutlich, beim kurzen u (wie in deinem Beispiel) kann man es weniger gut hören. Aber ich denke, dass der Laut grundsätzlich gleich gebildet wird.
Wo sind die Muttersprachler???
Viele Grüße
Birgit
17647641
bin zwar auch kein Muttersprachler, habe allerdings ein Wörterbuch (Langenscheidt, 1965) zur Hand, und das meint: "küb"

wir das nicht *immer* als [ü] ausgesprochen, während das wahlweise mal als [u] und mal als [o] genutzt wird?
17653060
Hallo,

naja, das wollte ich doch gesagt haben ... ;-)

Und genau: der Buchstabe "o", der kann langes und kurzes [u] sein, aber auch langes und kurzes [o], aber das ist ein anderes Kapitel.

Viele Grüße
Birgit
17655140
Regeln kenne ich keine aber "Kubb" (das Spiel) wird wie Klubb (nur ohne L :) ausgesprochen. Also kein Ü. Tippe mal dass es mit dem doppel-B zu tun hat da das Wort "Kub" (=Kubus) wiederum eher Küb ausgesprochen wird.

mimie
17656187
Hallo Zusammen,

danke für die Antworten.
(Ja, es geht um das Spiel Kubb ;-)
17657090
 
ausspracheregel
also: eigentlich wird ja das k nach bestimmten buchstaben zum sch, aber ja nicht immer. wie spricht man denn nun "kiruna" aus?

schirüna, schiruna, kiruna, kirüna ?

es ist ja nicht immer so eindeutig, wenn man beispielsweise an die wörter kö und kön denkt.
17589357
Hallo!

Ja, vor e-i-y-ä-ö wird k meistens wie ch ausgesprochen. Das ist die Regel, von der es zig Ausnahmen gibt. Und bei Eigennamen weiß man sowieso nie genau, ob die Regeln halten. Das ist wie im Deutschen auch.

Kiruna liegt ja in dem Bereich von Schweden, wo unter anderem auch Schwedisch gesprochen wird. Der Name kommt vom finnischen Wort für irgendeine Sorte Wildhuhn "kiirun" und diese finnische Aussprache ist erhalten geblieben.
Das heißt: Kiruna wird "kiiruna" ausgesprochen, mit Betonung vorne auf kii.

Ein paar einzelne schwedische Wörter kannst du dir auf http://sv.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:%C3%96nskem%C3%A5l_om_uttal#K anhören. Kiruna ist noch nicht angefordert. Vielleicht willst du es reinschreiben?

Viele Grüße
Birgit
17590063
noch ne frage:
wie heißt dieser fußballer?
geschreiben: kim källström.

aussprachemöglichkeiten: kim schällström (klingt für mich am richtigsten

oder schim schällström (klingt doof *find*)

aber so wie mans schreibt ist wohl auf jeden fall falsch, oder?
17591959
Hallo,

zur Aussprache von Kim habe ich nix gefunden, habe ihn auch nie gesprochen gehört. Aber Kim ist entweder aus dem Englischen übernommen oder die Abkürzung von Joakim und müsste darum mit k gesprochen werden. Und richtig, Källström spricht sich "Chällström".

Hier ist übrigens noch eine nette Seite über schwedische Aussprache, auf der sogar Kiruna auftaucht ;-) und wo das regelhafte k vor eiyäö mit dem deutchen ich-Laut gleichgesetzt wird:
http://www.nordisk-sprakrad.no/folder_att_forstaa/folder_8.htm

LG Birgit
17592436
... da habe ich noch was nachgetragen und das hat's mir einfach rausgehauen! Wollte noch sagen:

Zur Schreibung: Klar, wenn man es als Deutscher mit normalen Buchstaben schreibt, sucht man im Prinzip deutsche Laute, die den schwedischen nahe kommen. Das kann immer nur knapp daneben gehen. Aber lieber ein Lattenschuss als weit, weit ins Publikum, oder?
Die internationale Lautschrift (IPA) ist da natürlich extrem hilfreich, aber in die muss man sich erstmal reinfuchsen. Die erklärt sich nicht wirklich von alleine, leider.
17592446
Kim Schällström ist richtig.
Und Ljungberg wird bitte Jungberj ausgesprochen und nicht wie die lieben Kommentatoren sagen: Lungberg :)

mimie
17592611
Ähm, heisste Freddie nicht /jÜngbärj/ ?
hälsningar, Martin.
18033515
Naja, wennst es ganz genau nimmst wahrscheinlich eher Jungbärj. Aber sicher nicht Lungberg wie's meistens im Fernsehen ausgesprochen wird :) Das schwedische U kannst aber in diesem Fall nicht ganz mit Ü übersetzen. Find ich jedenfalls nicht, aber was weiss ich schon von Fussball :)
18033582
Hallo, ich nochmal!

Habe eben folgende Seite gefunden: http://www.proot.de/download/se/assimil_se_intro.pdf

Ein Fehler ist hier drin, nämlich die Beschreibung von schwedischem langem u und y, die NICHT gleich sind, auch wenn sie für deutsche Ohren erstmal schwer auseinander zu halten sind.
Ansonsten hast du hier eine schöne Übersicht über die Ausspracheregeln.

Du wirst dort auch finden, dass sie k vor eiyäö als "tsch" umschreiben. Das kommt drauf an, wo in Schweden oder Finnland man ist. Ich habe im Norden gewohnt, wo es eher ein ch wie in "Chemie" war.

lg Birgit
17590096
Hallo,

ich würde die Aussprache von k vor eiyäö anders beschreiben: es wird wie ein "sch" ausgesprochen, allerdings etwas anders als im Deutschen. Der Zungenrücken liegt höher und berührt fast den Wall hinter den Zähnen.

Die Aussprache von ch wie in "chemie" liegt zu weit hinten.

Hoffe, das hilft!
17596087
Dazu kann ich nicht ganz zustimmen. Als wir in der Schule, das deutsche "ich" lernen sollten, hat uns unsere Lehrerin darum gebittet, das "I Kina" mehrmals zu wiederholen und dann einfach das "ina" auslassen. Damit kriegten wir, so hat sie gemeint, die perfekte Aussprache vom deutschen "ich".
17599238
Das sind aber schon zwei verschiedene Laute. Der eine wird vorne gleich hinter den Zähnen gebildet (kina), der andere weiter hinten (ich). Ich kann dir allerdings zustimmen, dass viele Schweden den ich-Laut als ki-Laut aussprechen und viele Deutsche den ki-Laut als ich-Laut. Ist aber trotzdem nicht richtig! Sonst würde eben z.B. China auf Deutsch und Schwedisch gleich ausgesprochen. Wird es aber nicht.

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nun hab ich etwas gestöbert und gesehen, dass die beiden Laute auf verschiedenen Webseiten gegenseitig als "ungefähr so wie" beschrieben werden. Ich denke, das Schlüsselwort hier ist "ungefähr". Es gibt keinen Laut im Deutschen, der diesem schwedischen entspricht und umgekehrt. Ich habe die Laute meinem schwedischen Mann vorgesagt und er sagt: ganz sicher kein Ich-Laut in "kina". Aber er spricht seinerseits "ich" mit "ki-Laut" und es tönt wie "isch".

Ich bleibe also dabei: ki = etwas zwischen deutsch "SCH" und "i-CH".
17599287
Interessant dass die Lehrerin das so gemacht hat weil der "I Kina" laut kaum Ich entspricht. (meine Meinung nach)
Daraus entsteht nur das berühmte schwedische
Isch liebe Disch und Isch heisse Peter :)

Aber egal, Laute werden angelernt als wir klein sind, nicht nur die Aussprache aondern auch das Hören und auffassen.. Es ist deshalb teilweise schwierig Laute in einer fremden Sprache zu erkennen und nachmachen. Braucht halt Übung.
Ich persönlich kämpfe mit dem österreichischen R, denn mein R rollt noch immer sehr schwedisch von der Zunge :)
17599415
Das finde ich sehr interessant, wenn man versucht einen Akzent aus der einen Sprache auf die neue anzuwenden. Als ich einen Deutschkurs hier an der Uni besuchte, gab es da eine etwas ältere Studentin (so um die 50 Jahre). Sie hatte einen sehr grossen Wortschatz und machte auch wirklich nur die wenigen grammatischen Fehler, aber ihre Aussprache war eindeutiig "östgötskt". Fand ich super-cool.

Bei den R hoffe ich, dass ich sie auf Deutsch richtig mache, aber ein paar andere Fehler gbit es bestimmt in meiner Aussprache. Übrigens gelten die schwedischen R wohl auch als "norddeutsch"? Aber klar, in Österreich kriegt man natürlich ärger für sie.
17599444
Moin!

Ja, eigentlich haben alle recht, würde ich mal so meinen.

Die schwedische Lehrerin von Anders hat sicher auch was gesucht, was vom schwedischen Lautsystem her dem deutschen ich-Laut nahe kommt. (Abgesehen davon, dass auch nicht alle Lehrer Aussprache-Künstler sind und die kleinen Unterschiede vielleicht selbst nicht hören/hinkriegen...)

Nach der IPA haben ich- und kina-Laut, meine ich, genau dasselbe Zeichen - aber es kann trotzdem feine Unterschiede geben. Wo genau die Laute artikuliert werden, ist sicher auch ein bisschen regional unterschiedlich und stellungsbedingt, d.h. abhängig von den umgebenden Lauten. Dass die Artikulation im Schwedischen weiter vorne ist, kommt gut hin. Schließlich beschreiben ja viele den Laut als "tsch"... und wenn man die Zunge in die t-Position bringt, das t nicht spricht, aber von der Position aus ein ch, dann dürfte das ganz gut werden, oder was meinen die MuttersprachlerInnen??

Da fällt mir ein, wie mein früherer schwedischer Freund sich eine Zeitlang täglich verrenkt hat, um mir beim Sprechen in den Mund gucken zu können - er ist so drauf gekommen, dass ich beim schwedischen t die Zungenspitze nicht weit genug vorn habe. Das war lustig :-D ... aber oft sind es so kleine Unterschiede.
Ich habe in Schweden auch Deutsche getroffen, die sei über 20 Jahren im Land waren (ich meine nicht die Königin!) und die eine gnadenlos deutsche Artikulation und Intonation hatten, aber schwedische Wörter verwendet haben. Meine These war, dass man sie als Schwede nur mit Grundkenntnissen im Deutschen verstehen konnte.

Mimie, verwendet man in Wien denn kein Zungenspitzen-r? Bin vor fast 30 Jahren mal dort gewesen und damals habe ich bestimmt nicht auf sowas geachtet... ich wundere mich nur, weil doch in Bayern und Franken das gerollte r ganz üblich ist. Oder ist es eine andere Art zu rollen???

Viele Grüße aus dem gelb-blauen Berlin ... habe noch NIE so viele Schweden auf einem Haufen gesehen wie gestern. Nicht außerhalb Schwedens :-)
Birgit
17601268
Gute Zusammenfassung, Birgit! Die beschreibung des "ki-Lautes" als vom t aus gehend finde ich sehr treffend! Es gibt ja noch den tj-Laut, der sehr ähnlich ist und bei dem es naheliegender ist, vom t auszugehen.

Habe auch gemerkt, dass ich- und ki-Laut das selbe phonetische Zeichen haben... Aber eben: mit den Akzenten ist es ja immer das Problem, die feinen Unterschiede hinzukriegen - oder eben nicht. Seine Muttersprache leugnen zu wollen ist wohl sehr schwierig. Da gibts nur eins: genau hinhören und die Zunge brechen! :-)
17601425
uttalars Kirüna
17620743
Auch wenn das schon älter ist...

Wir hatten vor kurzem eine Lektion im Schwedischkurs. Unsere Lehrerin, selbst Schwedin, sagte, daß man das ganz ohne u ausspricht, also wie "Kirna" ...
17666848
 
hallo,
ich habe mal eine frage zum präteritum. gibt es eignentlich eine feste regel, ob das verb mit -ade, -de oder-te gebildet wird oder muss man das auswendig lernen?
17567555
Präteritum
Hallo Cecilia,

schau mal bei http://www.geocities.com/Athens/Acropolis/1290/German/lesson5.html nach, in der unteren Hälfte der Seite wird das erklärt.

Aber auswendiglernen darfst du trotzdem noch ein bisschen:

Denk z.B. an die Verben
"bada", "leda" und "rida", die mit ihrem "da" doch so sehr ähnlich aussehen.

"bada" wird "jag badar / jag badade", der Stamm ist also "bada-", aber

"leda" wird "jag leder / jag ledde", der Stamm ist also "led-" und

"rida" ist ein unregelmäßiges Verb und wird zu "jag rider / jag red"

LG Birgit
17569896
Hallo nochmal, Cecilia,

ich habe eben meine schwedische Grammatik rausgegraben und nochmal nachgeschaut. Hier nochmal anders und ausführlicher erklärt:

Von den REGELMÄSSIGEN oder SCHWACHEN VERBEN gibt es 3 Gruppen:

1. GRUPPE – kalla / nennen
Hierher gehören die meisten schwedischen Verben. Neubildungen und neue Fremdwörter landen üblicherweise in dieser Gruppe.
Infinitiv: kalla
Imperfekt: kalla!
Präsens: jag kallar
Präteritum: jag kallade
Perfekt: jag har kallat

2. GRUPPE – A – böja / beugen
Der Stamm dieser Verben endet mit einem stimmhaften (weichen) Konsonanten, im Beispiel "j".
Infinitiv: böja
Imperfekt: böj!
Präsens: jag böjer
Präteritum: jag böjde
Perfekt: jag har böjt

2. GRUPPE – B – köpa / kaufen
Der Stamm dieser Verben endet mit einem stimmlosen (harten) Konsonanten, im Beispiel "p".
Infinitiv: köpa
Imperfekt: köp!
Präsens: jag köper
Präteritum: jag köpte
Perfekt: jag har köpt
Endet der Stamm auf –d oder –t, dann verschmelzen die mit der –te-Endung:
"sända – jag sänder – jag sände – jag har sänt / / mista – jag mister – jag miste – jag har mist"
Endet der Stamm nach langem Vokal auf –d oder –t, dann wird der Vokal kurz und d/t wird verdoppelt – im Beispiel soll e_ langes e bedeuten, e. kurzes e:
"le_da – jag le_der – jag le.dde – jag har le.tt / / mö_ta – jag mö_ter – jag mö.tte – jag har mö.tt / / glä_dja – jag glä_djer – jag gla.dde – jag har gla.tt"

Dann gibt es noch eine Reihe von Verben, die den Stammvokal ändern, aber trotzdem schwache Endungen haben (wie im Deutschen kennen, kannte, gekannt), z.B.
"dölja – jag döljer – jag dolde – jag har dolt
välja – jag väljer – jag valde – jag har valt
stödja – jag stöder – jag stödde – jag har stött"


3. GRUPPE – tro / glauben
Der Stamm dieser Verben endet auf einen langen betonten Vokal und die Infinitivendung –a ist weggefallen. Im Präteritum und Perfekt wird der Vokal dann kurz, z.B.
Infinitiv: tro_
Imperfekt: tro_!
Präsens: jag tro_r
Präteritum: jag tro.dde
Perfekt: jag har tro.tt


Dann hat das Schwedische wie das Deutsche auch STARKE VERBEN:

PRÄSENS
Sie enden im Präsens auf –er: jag bjuder, jag flyger, jag äter, jag ligger
oder auf –r (einsilbige Verben, deren Stamm auf betontem Vokal enden und die im Infinitiv keine a-Endung mehr haben): gå > jag går, se > jag ser, stå > jag står

PRÄTERITUM
Sie haben keine Endung, wechseln aber den Stammvokal, z.B.
bjuda > jag bjöd / flyga > jag flög / äta > jag åt / ligga > jag låg
oder bekommen sogar noch einen Konsonanten dazu, z.B.
gå > jag gick / se > jag såg / stå > jag stod

PERFEKT
Die Form, mit der man das Perfekt bildet, heißt "Supinum" und wird mit "ha" verbunden. Das Supinum der starken Verben kann gegenüber dem Infinitiv den Stammvokal wechseln und endet auf
-IT, z.B. bjuda > jag har bjudit / flyga > jag har flugit / äta > jag har ätit
-TT, z.B. gå > jag har gått / se > jag har sett / stå > jag har stått
-AT, z.B. ligga > jag har legat


Und zuletzt ein paar GANZ UNREGELMÄSSIGE VERBEN:

1. können kunna – jag kan – jag kunde – jag har kunnat
2. sollen skola – jag ska(ll) – jag skulle – jag har skolat
3. wollen vilja – jag vill – jag ville – jag har velat
4. wissen veta – jag vet – jag visste – jag har vetat
5. müssen (måsta) – jag måste – jag måste – jag har måst


Irgendwo gibt's natürlich ein paar Ausnahmen, aber wenn du diese Regel anwenden hast, kann dir nicht mehr viel passieren.

Wichtig: Schau dir mal dein Wörterbuch genauer an. In den besseren ist eine Kurzgrammatik, in der die Verbklassen aufgeführt sind. Die dort verwendete Nummerierung findet man dann auch im Wörterbuchteil wieder.

Hups, ich hoffe, du kannst jetzt vor lauter Grammatik noch ruhig schlafen ;-)
lg Birgit
17570489
 
Hi!

Gibt es eine "Faustformel" bzw. eine Stammregel, wann man für das Wörtchen 'für' för und wann till benutzt?

Tack !
Hey doooo :-) Jovanni.
17515270
Hallo jovanotto,

... hatte ich doch gehofft, dass jemand eine Regel kennt, aber 10 Tage ohne Antwort ... es sieht nicht so aus :-( Ich kenne auch keine. Du fragst das sicher im Zusammenhang mit Personen? Wie in
"Det här glaset är till/för Tommy."

Ich werde mich mal erkundigen, ob "meine Schweden" dazu was sagen können.
:-) Birgit
17544369
O je, dies ist kompliziert. Das Wörtchen TILL auf Schwedisch kann alles mögliche auf Deutsch werden, z.B.

Vi åker TILL landet. = Wir fahren aufs Land.
Vi åker TILL Berlin. = Wir fahren nach Berlin.
Vi åker TILL mormor. = Wir fahren zu Oma.
Vi åker TILL stan (city). = Wir fahren in die Stadt (City).
Vi åker TILL kusten. = Wir fahren an die Küste.


Das normale bei till/för bei Personen ist, glaube ich dass man auf Deutsch eine Präpositionslose konstruktion mit Dativ benutzt, also, z.B.

Ge brevet till mig. = Gib mir den Brief.
Vem är det här till? = Wem ist das?

So, das war eigentlich gar keine Antwort auf deine Frage, aber ich hoffe, ich habe zumindest das Problem beim Übersetzen dieser Präposition etwas besser beschrieben.
17548159
Danke, Anders, für den Hinweis auf den deutschen Dativ! Ja, das gibt's auch, wenn man vom schwedischen "till" ausgeht. Aber dann würde man auf Deutsch nicht "für" sagen und das war ja der Ausgangspunkt.

"Das Glas ist Tommy." (wobei "Tommy" im Dativ steht) bedeutet, dass es Tommy "gehört".
"Das Glas ist für Tommy." bedeutet
- Tommy bekommt es geschenkt oder
- Tommy bekommt genau dieses Glas, um daraus zu trinken.

Ich habe meine Anfrage gestartet, aber noch keine echte Antwort bekommen. Mal abwarten.
:-) Birgit
17554545
re: re: re: re: för eller till?
"Das Glas ist Tommy."
Das Dativ würde ich hier mit ÅT übersetzen:
Glaset är åt Tommy.
Man könnte natürlich auch TILL schreiben:
Glaset är till Tommy.

Da höre zumindest ich keinen Unterschied in der Bedeutung.

"Das Glas ist für Tommy."
Dies würde ich gleichermassen übersetzen, also
Glaset är ÅT/TILL Tommy.
Wenn es im Zusammenhang sehr wichtig ist, dass es sich um einen Geschenk handelt oder so, würde ich vielleicht so was wie folgdendes sagen:
Glaset är AVSETT FÖR Tommy.

Der Satz "Glaset är FÖR Tommy", mit Betonung auf FÖR, hat eine andere Bedeutung. Man kann sich da vorstellen dass man ein Foto von mehreren Menschen sieht, aber von'em Tommy sieht man nur ein Teilchen, weil da unglücklicherweise ein Glas steht. Auf Deutsch wäre das denn so was wie:
Das Glas ist (steht) vor Tommy.

[Bin nicht ordnungsgemäss eingeloggt, deswegen kein Bild, Anders P. bin ich aber sowieso!]
17555722
Aaaalso...
... das hat mir ja nun keine Ruhe gelassen und ich habe bei www.spraknamnden.se nachgefragt (die haben doch noch eine Seite, auf der man eigene Fragen loswerden kann. Und sie antworten relativ schnell!

Gefragt hatte ich nach Sätzen vom Typ

"Det här glaset är för/till Tommy."

und ob es dann außerdem noch "åt" heißen kann, ob es für diese Präpositionen eine Regel gibt.

SVAR: Hej. Nej, dessvärre finns inga klara regler att peka på. Vad gäller dina exempel har "för" innebörden 'avsett för Tommy'. Det normala är dock "till", dvs. 'glaset ska ges/skickas till Tommy'. "Åt" kräver ett annat verb, t.ex. "ges åt".

Ich hoffe, Jovanni, es hilft ein wenig :-) Birgit
17569885
 
Konjunktiv
Hallo!
Wie wird im schwedischen der normale Konjunktiv gebildet? Gibt es auch den Irrealis? Kenne bislang nur die Höflichkeitsform "jag skulle vilja xyz", bei der ich mir nicht sicher bin, ob sie dem deutschen "ich hätte gerne xyz" auch wirklich 1:1 entspricht. Kann mir jemand helfen?
Danke,
VW
17510470
Hallo,
1. es GIBT einen schwedischen Konjunktiv, aber der wird nur noch extrem selten verwendet.
Manchmal findest du z.B. den Konjunktiv von 'vara': "Om jag VORE du, ..." = "Wenn ich du WÄRE, ..."
Gaaaanz selten liest du auch mal "finge" (von få) oder "ginge" (von gå), aber die kannst du auch getrost vergessen, so selten sind die.

2. Das heißt: Um Irrealität auszudrücken, werden andere Formen verwendet.
A) die Umschreibung, die du schon kennst, mit "skulle" + Infinitiv:
"Jag skulle åka till Stockholm, om jag hade pengar."
Ich würde nach S. fahren, wenn ich Geld hätte.
B) die Präteritum-Form:
"Jag skulle åka till Stockholm, om jag hade pengar."

Habe meine Grammatik noch in irgendeinem Umzugskarton und will mir keine Regel aus den Fingern saugen, wann die Präteritumform und wann die Umschreibung verwendet wird. Vielleicht weiß jemand anderes dazu mehr?

s. auch www.spraknamnden.se - dort findet sich folgender Hinweis:
"fråga: Vad kallas former som vore, finge?
svar: Former som vore, finge kallas konjunktiv.

Konjunktiv uttrycker något tänkt, ovisst eller önskat: ”Det vore fint om du kunde komma tidigare.” Andra konjunktivformer är ginge, sutte, låge, stode. Många av dessa används inte särskilt mycket i dag bortsett från vore.

Andra former som uttrycker något önskat är optativ (även kallat presens konjunktiv). Exempel är: gånge, leve, vare, vete, varde." also wie unser Konjunktiv I in "Es lebe das Brautpaar!"


"Ich hätte gern ein Bier." (mit Hauptverb 'haben' im Konjunktiv II wegen der Höflichkeit)
wird
"Jag skulle vilja ha en öl." (mit "ha" als Hauptverb, genau wie im Deutschen auch, plus Umschreibung "skulle vilja" wegen der Höflichkeit)

Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen?!?
Viele Grüße
Birgit
17517028
Liebe Birgit,

tack ska du ha!
Vielen Dank, das hat mir wirklich sehr geholfen. Auch der Link zu "språknämnden.se" ist sehr nützlich für mich.
Kannst Du mir eine anständige Grammatik [z.B die aus Deinem Umzugskarton ;)] empfehlen? Habe nämlich nur die deutsche nya mål Grammatik, die ich zwar allgemein recht gelungen finde, aber teilweise doch etwas zu oberflächlich. Z.B. wird der Konjunktiv nicht im Index aufgeführt und man sollte vorher schon wissen, dass man unter "skulle" nachschlagen muss, wo dann auch nur eine Zeile auf die Konjunktivbildung verschwendet wird...

Ha det bra und viele Grüße aus Stockholm,
Verena
17517601
Ojojoj, nee, die Grammatiken, die in meinen Kartons liegen, sind schon was älter und es gibt bestimmt mittlerweile "schmissigere" ...
Eine ist von Olof Thorell ("Svensk grammatik" hieß die wohl), aus den 70er Jahren. Die hatte ich mal für einen Unikurs in Grammatik angeschafft, und dort findet man schon einiges, aber es liest sich ein bissel trocken.
Die andere hatte ich mir beim Schwedischlernen zugelegt, eine gelbe mit relativ knappen Erklärungen, einem auch für damalige Verhältnisse suboptimalen Layout und richtig kritische Fragen wurden erst gar nicht beantwortet.
Aber eben lerne ich auch mal wieder was über spraknamnden.se ... ;-) Geh mal auf "Tryckta hjälpmedel" und dann zu der Rubrik "Grammatik", dort ist u.a. Thorell gelistet, aber auch einige andere. Kannst dir ja im Buchladen mal welche ansehen. Denn es kommt ja drauf an, was du von der Grammatik erwartest. Wenn sie für deine Zwecke z.B. zu wissenschaftlich ist, nützt sie dir bei aller Qualität nichts. Genauso wenig,wenn sie auf einem Grammatikmodell basiert, das dir fremd ist. - Will sagen: Du musst die Beschreibungen verstehen können und das kannst du am besten selbst entscheiden.
Tendenziell würde ich sagen: Versuch eine Grammatik für Muttersprachler zu kaufen; die enthalten meistens mehr. Lernergrammatiken sind in dem Moment sinnvoll, wenn sie die neue Sprache mit deiner Muttersprache vergleichen, aber dann liegen sie meistens auf Anfänger- oder Mittelstufenniveau.
Ach ja, manchmal kann auch ein Blick in eine Deutschgrammatik für Schweden interessant sein (nicht kaufen, dafür wirst du sie zu selten brauchen, aber du kannst ja mal in der Bücherei nachfragen), z.B. von Folke Freund & Birger (?) Sundqvist. Dort gibt es viele kontrastive Notizen, die sind manchmal auch hilfreich.
LG in den Norden aus Berlin
Birgit
17517640
 
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