du scheinst mir ein richtiger Überzeugungstäter zu sein der echt Spaß an der Sprache hat wie?, also vielen Dank für den Tipp und noch ein Frage ob du ein Band mit Jiddisch Gedichten kennst, das wäre sicher ein tolles Geschenk am Besten was mit Liebe, Freundschaft Vertrauen Zuneigung aber auch alles andere....
Hallo ich bin grad auf euch gestossen, wie schön dass es so ein Forum gibt (Lob und Anerkennung) und hätte da ein paar ZEILEN, die ich gerne verstehen würde! Jetzt weiß ich aber nicht genau ob das Hebräisch ist oder Jiddisch? Vielleicht kann mir jemand einen Hinweis auf eine Übersetzungsmaschiene geben oder es sogar übersetzen. Vielen Herzlichen Dank im voraus...
würd gern wissen welches jiddisch-wörterbuch ihr mir empfehlen könnt!? bin in der glücklichen lage das der dialekt meiner region stark dem jiddischen ähnelt, aber dennoch gibts ja ein paar slawische und hebräische wörter die wir nicht verwenden!
Zwar kenn ich mich mit Jiddisch-Wö-Büchern nich so aus.
Aber ich empfehl dir mal das eine, das ich hab.
Empfehlenswert für Einsteiger, weil günstiger Preis (damals an die DM 10,-) und transliteriert in unsere Schreibweise (in der Art meiner unten stehenden Beiträge):
Hi,
kennt jemand den Namen Max Riant? Oder Maks Riant? ... Es ist ein Dichter, der nach 1945 in der UdSSR zu veröffentlichen begann und anscheinend aus Usbekistan kommt. Denn ich habe mal als student eine kleine Broschüre erstanden in einem russischen Buchladen. Es heißt "Brejte Weltn" und ist 1987 in moskau erschienen. Da drin habe ich mal folgendes kurzes Poem gefunden, dass uns vielleicht sogar etwas Hoffnung ob der Jahreszeit gibt, die gerade herrscht.
Hmm, Maks Riant (so wird er ja sowohl im hebräischen als auch im kyrillischen Alphabet transliteriert) kenne ich nicht. Aber dieses Gedicht gibt recht gut die Anteile verschiedener Sprachen wieder, die ins Jiddische eingeflossen sind. Ich habe jeweils genau ein Wort hebräischer (pejreß) und ein wort slawischer Herkunft (ßtrune) entdeckt, der Rest entstammt zweifelsfrei dem Deutschen, genauer dem Spätmittelhochdeutschen.
pejreß - Früchte, Obst
ßtrune (von polnisch 'stróna') - Saite
Dieses Verhältnis entspricht in etwa dem Sprachgebrauch einfacher Menschen im Alltag (wobei es insgesamt im Jiddischen jedoch deutlich mehr hebräische als slawische Wörter gibt). Oftmals ist der Anteil vor allem hebräischer Wörter jedoch wesentlich höher, so dass der Text für Deutschsprachige weitgehend unverständlich wird. Ein Beispiel (für einen eher "mittlerem Schwierigkeitsgrad") ist das folgende Gedicht von Sische Weinpeer:
JIDDISCH IS MEIN LOSCHN
Loschn meinß is jiddisch
ful mit paschteß, un rachweßdik, negidisch,
warem wi di sun.
Hemschech is mein s´chije, kijem is mein lid,
mein gesang: alije
tsu dem mentsch un jid.
Mentschn un leschojneß, loschn is der mentsch –
mentschelechkeit di krojn is,
sing tsu ir un bentsch.
Felker in harmonje,
libschaft tswischn sich –
schtralndike ßimfonje,
un in ir ojch ich.
Lomp noch nit farloschn,
se, er glit noch, glit,
jiddisch is mein loschn,
jiddisch is mein lid.
Hi,
das war in der Tat ein interessantes Stück jiddischer Sprachkunst. Danke!
Als kurzes habe ich da auch noch eine Nobelpreis-Laudatio von Isaak Bashevis Singer gefunden, die auf dem Buchdeckel eines Reclam-Buches "Der Fatalist" zu finden ist. Dieser Text ist nach westlicher Jiddisch-Schreibung abgefasst:
דער גרויסער כבוד, וואָס די שוועדישע אַקאַדעמיע האָט מיר אָנגעטאָן,
Jiddisch ist eine Mischung aus Hebräisch, Russisch und Deutsch.
Der Kenner würde darauf beharren, dass es sich dabei allgemein um semitische und slavische sowie germanisch Einflüsse handelt, um der ganzen Bandbreite auf die jiddische Sprache gerecht zu werden. Entschuldige, dass ich Dir dies an dieser Stelle vorwegnehme, Vortarulo... ;-)
Wenn Du auch niederländische Elemente erkennst, keira, so liegt das vermutlich daran, dass Niederländisch zum indogermanischen Zweig gehört.
Der Korpus des Jiddischen oder Judendeutschen ist Deutsch.
Je nach späterem Ansiedlungsgebiet kamen weißrussische, ukrainische, polnisch/russische oder ungarische oder niederländische, englisch/amerikanische usw. Einflüsse und Beimengungen zu dieser Sprache und gleichzeitig deutschen Mundart (da sind sich die Gelehrten nicht einig – wie übrigens auch beim Niederländischen) hinzu.
Jiddisch wird - als selbständige Sprache, aber auch letztlich als Idiom - zum westgermanischen Zweig gezählt. Es ist dem Deutschen weitaus ähnlicher als bspw. Englisch oder Niederländisch.
V.a. vor den Kreuzzügen, die nicht erst in Israel/Palästina wüteten, flohen ab 11.-13.Jh. die germanisch-deutschen Juden mit ihrer judendeutschen Sprache aus ihrem damaligen Siedlungsgebiet v.a. im Rheinland (Römisch-Germanien), an der Donau - und da insbesondre um Regensburg - nach Osten. Zunächst und v.a. nach Polen, aber auch nach Weißrussland und ins Gebiet der heutigen Ukraine.
Um nochmal die von dir, keira, entdeckte Ähnlichkeit mit dem Niederländischen anzusprechen - ich sehe diese auch. Bist du deshalb drauf gekommen - wegen dem nicht seltenen Gebrauch der Vorsilbe "ge-" und wegen dem häufigen harten "ch"?
Hebräische Buchstaben sind natürlich voll korrekt!
Nur dass ich die fast gar nicht beherrsche. Deswegen und weils bestimmt den meisten anderen, die hier vorbei schauen, auch so gehn wird, hab ich die Schreibweise in lateinischen Lettern nach dem Jiddischen Wörterbuch von Duden verwendet.
Aber für deinen kurzen Text wars mal ganz interessant. Und eigentlich würde ich diese Schrift noch mal lernen und beherrschen wollen. Aber da brauch ich noch so manches Mal die entsprechende Muse und Disziplin.
Also - folgendermaßen hab ich deinen Text (in Anlehnung ans DudenWörterbuch) transkribiert:
"Jo jo, jidisch is schojn a schwaßik loschn!
Sejt gesojt,
- André"
Ist das so OK? V.a. - ist "schwaßik" und "sejt gesojt" OK und was bedeutet es?
Bis bale - Thomas
PS: Hast du ein oder mehrere Jiddisch-Wörterbücher. Wie sind deine Jiddisch-Kenntnisse? Mein Level ist verschwindend.
Hehe, ja, wollt hier halt auch mal meinen Senf dazugeben. :)
Ich denke auch, man kann bei Jiddisch auch ruhig die Umschrift verwenden. Obwohl mir natürlich beides lieber ist.
Das eine Wort hieß eigentlich "schpaßik" (spaßig, lustig), und das andere "sejt gesunt" (seid gesund; ein Gruß). Ich seh's grad nicht vor mir, aber vielleicht hab ich's falsch geschrieben... :S
Meine Jiddischkenntnisse sind praktisch gleich null, ich hab ins Kauderwelsch-Büchlein geguckt, dafür. Ich hab das und noch ein größeres "Jiddisches Wörterbuch" von Siegmund A. Wolf. Das ist allerdings Jiddisch-Deutsch.
... Wobei man ergänzen muss, dass man Jiddisch durchaus verschieden schreibt. Im Westen sieht man insbesondere bei hebräischen Wörtern deren ursprüngliche Schreibweise, während man im Osten im Grunde eine rein phonetische Wiedergabe auch der hebräischen Wörter vorfindet, die zudem auch schon sprachlich verändert sind. So heißt der Krieg im Hebräischen Milchama (mit schärferem H, das aber oft wie CH ausgesprochen wird), während im Ostjiddischen das Wort Milchome heißt. ...
In einem Buch (Jiddisches Wörterbuch von Roland Lötzsch) fand ich folgende Beispiele:
Mond = lewóne: westlich: לבֿנה (wobei über dem Bet ב noch ein Querstich ist) östlich: לעוו