Zeitwörter (Verben) enden in der Grundform (Infinitiv) auf -a: drinka trinken, rakonta erzählen, luba lieben. Sie werden nicht konjugiert. Die Grundform wird auch verwendet
1) für die Form der Gegenwart (Präsens): me drinka ich trinke, te rakonta du erzählst, il luba er/sie liebt usw.;
2) für die Befehlsform (Imperativ): drinka! trink! trinkt! trinken Sie!
3) in Verbindung mit dem Hilfsverb ha (Vergangenheitsform: had) für die vollendete Gegenwart und die vollendete Vergangenheit: me ha drinka ich habe getrunken, te had rakonta du hattest erzählt usw.;
4) in Verbindung mit der Partikel bli für das Passiv (siehe unten).
Zur Bildung der Vergangenheitsform (Präteritum) dient die Endung -ed: me drinked ich trank, te rakonted du erzähltest usw. Alternativ dazu kann die Vergangenheit auch durch voranstellen von did gebildet werden: me did drinka, te did rakonta usw.
Die übrigen Formen werden analytisch gebildet, und zwar
- die Zukunftsform (Futur) durch Voranstellen von sal: me sal drinka ich werde trinken, te sal rakonta du wirst erzählen usw. Alternativ kann ein synthetisches Futur durch Anhängen von ray gebildet werden: me drinkray, te rakontray*.
- die Möglichkeitsform (Konditional) durch Voranstellen von wud (Novial: vud): me wud drinka ich würde trinken, te wud rakonta du würdest erzählen usw.
- die Leideform (Passiv) durch Voranstellen von bli: li bire bli drinka das Bier wird getrunken; li storie bli rakonted die Geschichte wurde erzählt.
Die Mittelwörter (Partizipien) werden durch Anhängen von -enti für die Gegenwart und -ati für die Vergangenheit gebildet: drinkenti trinkend, drinkati getrunken.
* Diese Form stammt aus dem 1868 von Jean Pirro vorgestellten Universalglot, das Jespersen bei der Vorstellung seines Novial überaus positiv hervorhob.
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