AVE ET BONQUOMAT IN LI MONDE DEL NOVADUKTE! - HALLO UND WILLKOMMEN IN DER WELT DES NOVADUKT!
Novadukt ist der Arbeitstitel für ein Plansprachenprojekt auf der Grundlage des Novial, das der dänische Sprachforscher Otto Jespersen (1860 – 1943) im Jahre 1928 vorstellte. Im Gegensatz zu anderen Plansprachen wie Volapük, Esperanto, Ido oder Occidental konnte es indes keine große Anhängerschaft gewinnen. Das halte ich für sehr bedauerlich, nicht zuletzt weil Novial m. E. einen geglückten Kompromiss zwischen den schematischen Plansprachenmodellen (wie Esperanto oder Ido) und den naturalistischen (wie Occidental oder Interlingua) darstellt.
Die hauptsächlichen Unterschiede zwischen dem Novadukt und seinem Vorbild liegen auf folgenden Gebieten:
1) Schreibung und Ausspache
a) Die Buchstaben c (ohne folgendes h), w und z sowie der Doppelbuchstabe ss mit jeweils einem eigenen Lautwert wurden eingeführt.
b) Die alternativen Aussprachemöglichkeiten von ch, sh und j entfallen; diesen Buchstaben bzw. -verbindungen wurde jeweils ein verbindlicher Lautwert zugeordnet.
c) Ihr Gebrauch wurde zudem zugunsten von k, s und g/y eingeschränkt, was zumeist auch dem Lautwert älterer Sprachstufen der betreffenden Quellsprache und/oder der Lautung in anderen, verwandten Sprachen entspricht (z. B. Novial chanja wechseln – Novadukt kambia, vgl. Spanisch/Italienisch/Portugiesisch cambiar (-e); Novial januarie Januar – Novadukt yanuarie, vgl. Rumänisch ianuarie, in den skandinavischen Sprachen und im Niederländischen j-; Novial richi reich – Novadukt riki, vgl. Spanisch/Italienisch/Portugiesisch rico, Finnisch riikas).
2) Grammatik
a) Das System der Endungen, anhand derer ein Wort einer bestimmten Wortart zugeordnet werden kann, wird einheitlicher gehandhabt. Die Unterscheidung -a weiblich, -o männlich bei gewissen Hauptwörtern – vorwiegend Verwandtschaftsbezeichnungen – entfällt (z. B. Novial onklo Onkel, onkla Tante – Novadukt onkle, tante; Novial fratro Bruder, fratra Schwester – Novadukt brodre, swistre).
b) Die Form ve als Alternative zu sal, das die Zukunftsform des nachfolgenden Verbs bildet, entfällt.
c) Aus dem - von Jespersen selbst hochgeschätzten - Universalglot von J. Pirro (1868) sowie Erich Weferlings Intal (1956/1964) wurde im Bereich des Verbalsystems die Präteritumendung -ed (statt Novial -ad) und die (fakultative) synthetische Futurform auf -rai eingeführt.
3) Wortschatz
Obwohl der Wortschatz nach wie vor überwiegend auf den drei größten EU-Sprachen Englisch, Deutsch und Französisch aufbaut, wurden mehr Wörter aus anderen romanischen und germanischen sowie aus slawischen, finnougrischen und baltischen Sprachen übernommen, ebenso Morpheme (z. B. die Wortbildungssilbe -nie zur Bildung substantivierter Verben).
Außerdem wurden Wörter und grammatische Elemente aus anderen Plansprachen, die dem Novial in ihrer Struktur grundsätzlich ähnlich sind, aufgenommen (Universalglot, Latino sine flexione, Occidental, Intal usw.).
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