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letzte Änderung 19.04.2009
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Bindi – Henna - Holi Fest - Sari

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Bindi

 

Ein Bindi ist ein mitten auf der Stirn zwischen den Augenbrauen aufgemalter Punkt oder ein an dieser Stelle aufgeklebter Schmuck. Zunächst ist dieser traditionell rote Punkt das Zeichen der verheirateten Frau und sollen nicht nur sie, sondern auch ihren Gatten schützen.

Heute werden Bindis in Indien von unverheirateten ebenso wie von verheirateten Frauen getragen, sogar von kleinen Kindern. Sie sind beliebter denn je. Während das Bindi früher anzeigte, ob eine Frau verheiratet ist oder nicht, ist das heute nicht mehr ausschließlich
der Fall.

Der Unterschied: Für verheiratete Hindufrauen ist ein Stirnpunkt obligatorisch, in Indien gehen sie niemals ohne ihn. Dabei ist es gleich, ob sie ihn klassisch rot und rund tragen, oder farbig ornamental als Sticker. Erst wenn sie Witwe werden, verzichten sie auf diesen Schmuck.

Unverheiratete können ein Bindi tragen, er ist dann reine Dekoration oder ein Segenszeichen, ein Tika oder Tilaka. Selbst indische Musliminnen kleben sich heute oft diesen modischen Punkt auf, was noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen wäre.

Traditionelle Punkte werden mit roter Pulverfarbe aufgetragen, Sindur oder Kumkum. Heute sind wieder verwendbare, aufklebbare Schmuckbindis am weitesten verbreitet. Diese gibt es in allen Farben und in einer Vielzahl von ornamentalen Formen, zum Beispiel golden oder mit winzigen Kunstperlen oder -steinen besetzt.

Solche Schmuckbindis kommen auch im Westen in neuer Zeit mehr und mehr in Mode. Eine besondere Bindi-Art ist das Hochzeits-Bindi. Dieses besteht aus einer ganzen Reihe von kleinen Bindis, die entlang der Augenbrauen aufgeklebt werden, und wird von der Braut bei ihrer Hochzeitsfeier getragen.

Das ursprüngliche Bindi ist die speziell weibliche Form des Tilaka, des hinduistischen Stirnzeichens als religiöses Mal.

 

 

 

Henna

 

Der Hennastrauch (Lawsonia inermis, Synonyme: Lawsonia alba (L.) Lam., Lawsonia spinosa L. türkisch=Kina ) ist die einzige Pflanzenart in der Gattung der Lawsonia aus der Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae). Sie wurde nach dem Botaniker Dr. Israel Lawson benannt. Sie kommt in weiten Teilen Asiens, Afrikas und in
Australien vor.

Aus den Blättern des Strauches wird Henna hergestellt und hauptsächlich zur Färbung der Haare benutzt. Die naturheilkundliche Anwendung der Pflanze gegen Infektionen und die Schlafkrankheit wurde inzwischen wissenschaftlich untermauert.

Es ist unklar, wo der Hennastrauch sein natürliches Vorkommen hat. Er wächst aber nur in warmen Zonen oder wenn Wärme zugeführt wird. Der Boden sollte trocken bis leicht feucht oder mit guter Drainage ausgestattet sein. Der Hennastrauch benötigt viel Licht. Er kann sowohl mit Samen oder Stecklingen vermehrt werden. Der Hennastrauch ist Schädlingen gegenüber resistent.

Hennasträucher findet man außerhalb der Oasenplantagen in vielen Innenhöfen, wo sie vor allem wegen der Blüten, die einen betörenden Duft verströmen, gezogen werden. Der Duft der Blüten wird seit Jahrtausenden im Orient geschätzt und in Parfums verwendet ("Mohammeds liebster Duft").

Seit Stars wie Madonna es in den späten 1990er Jahren in Mode brachten, wird es auch zum Einfärben der Oberhaut verwendet, um sogenannte Henna-Tattoos zu erzeugen. Die zu kosmetischen und rituellen Zwecken aufgebrachten Bemalungen mit Henna sind schon seit dem Altertum bekannt.

So wurden in Ägypten Mumien mit Henna-Bemalungen gefunden. In Indien, dem Vorderen Orient und Nordafrika wird Henna auch heute noch bei Festtagen und Festlichkeiten wie Hochzeit und Beschneidung zu filigranen Körperverzierungen an Händen und Füßen benutzt (siehe Mehndi). Man kann auch keratinhaltige Stoffe wie Wolle oder Seide damit einfärben.

Henna färbt nicht direkt als Farbstoff. Die rotbraune Farbe entsteht erst durch Fermentation, das heißt durch einen Gärungsprozess, bei dem durch Bakterien und Enzyme (Fermente) bestimmte Stoffe chemisch umgewandelt werden. Dazu müssen die Blätter des Hennastrauches pulverisiert und mit warmem Wasser angerührt werden.

Im Verlauf von mehreren, in der Regel sechs bis acht Stunden geht Henna dann mit eiweißhaltigen Stoffen, wie Haut, Haaren, Wolle oder Seide eine dauerhafte Verbindung ein. Den Farbentstehungsprozess nennt man in der Fachsprache „Aufziehen“. Zusätze wie Wein oder Tee variieren den Farbton des Hennas. In den Ländern Nordafrikas und des Nahen Ostens, wo Henna seit undenklichen Zeiten angewendet wird, mischt man dem Henna Indigo bei, um eine schwarze Färbung zu erzielen.

 

 

 

Holi Fest

 

 

Holi ist ein indisches Frühlingsfest am Vollmondtag des Monats Phalguna (Februar/März). Dieses "Fest der Farben" dauert mindestens zwei, in einigen Gegenden Indiens auch bis zu zehn Tagen. Holi ist hauptsächlich ein im Norden Indiens gefeiertes Fest, das in anderen Landesteilen unter verschiedenen Namen bekannt ist. So bezeichnet man es auch als Phagwah oder, wie etwa in Bengalen, als Dol Yatra. Im Süden kennt man Kamadahana.

Holi, das eines der ältesten Feste überhaupt sein soll, ist das farbenfreudigste von allen. Fünf Tage nach Vollmond ist Rangapancami (Raga = Farbe; Pancami = der 5. lunare Tag), der zweite Tag des Festes. An diesem Tag scheinen alle Schranken durch Kaste, Geschlecht, Alter und gesellschaftlichem Status aufgehoben. Es wird ausgelassen gefeiert und man besprengt und bestreut sich gegenseitig mit gefärbtem Wasser und gefärbtem Puder, dem Gulal.

Wer den Übermut ablehnt, bestreicht sich gegenseitig zumindest dezent mit etwas Pulverfarbe. Trotz aller Veränderungen in der modernen indischen Gesellschaft ist die sakrale Bedeutung weiterhin deutlich erkennbar, so werden etwa die Farben noch heute meist vorher auf dem Altar geweiht und die Menschen überbringen Segenswünsche.

Ursprünglich entstanden die Farbpulver aus bestimmten Blüten, Wurzeln und Kräutern, die heilend wirken. Heute kommen häufig synthetische Farben zum Einsatz, die teilweise sogar schädlich sein können.

Am ersten Tag entzündet man in der Nacht ein Feuer und verbrennt darin eine Figur aus Stroh, die so genannte Holika. Verschiedene Mythen beschäftigen sich mit dieser Dämonin: Eine der bekanntesten Geschichten erzählt:

"Der kindliche Prinz Prahlada sollte von seinem Vater überredet werden, ihm alle göttliche Ehre zu erweisen, der Junge jedoch verehrte weiterhin nur Vishnu. Mit verschiedenen Mitteln versuchte nun der König seinen Sohn zu töten, jedesmal jedoch griff Vishnu selbst ein und rettete
das Kind.

Schließlich griff der König zu einer List: Seine Schwester Holika, die durch besondere Kräfte vor dem Feuer geschützt war, sollte mit Prahlada auf dem Schoß ins Feuer springen und ihn so verbrennen. Aber die Flammen verschonten das Kind und von Holika blieb nur ein Häufchen Asche."

Danach feiern die Menschen als Erinnerung an die Vernichtung der Dämonin das Fest Holi.

 

 

Sari

 

Der Sari, zu Englisch "Saree" ist ein indisches Kleidungsstück. Das Wickelgewand für Frauen besteht aus einem fünf bis sechs Meter langen ungenähten rechteckigen Tuch, das an einem Ende meist eine breite Schmuckborte von anderer Farbe aufweist.

Diese Stoffbahn kann man grundsätzlich in drei Zonen unterteilen, den Paluv (auch Pallu), das Schulterstück, das am dekorativsten gestaltet ist, dann den Korpus des Saris, der sowohl schlicht als auch sehr dekorreich ausgeführt sein kann, und die abschließende Schmuckborte am fußläufigen Saum. Unter dem Sari trägt man meist einen langen Unterrock. Am Oberkörper trägt man eine kurze feste Bluse namens Choli die vorne zugeknöpft wird.

Es gibt viele Varianten, einen Sari zu tragen. Sie unterscheiden sich von Kultur zu Kultur, so dass man die Herkunft der Trägerin auch an der Art und Weise des Tragens der Kleidung erkennen kann. In Gujarat beispielsweise hängt das Ende des Saris nicht hinten herunter, sondern vorne. Daneben gibt es auch Tragemoden, die dem Wandel der Zeit unterliegen.

Das Choli ist die traditionelle Bluse zum Sari, dem Wickelgewand der Frauen aus Indien und Sri Lanka. In bestimmten Gegenden wird es auch Blouse oder Jackett genannt. Es sollte aus dem gleichen Stoff und der gleichen Farbe wie der Sari der Trägerin sein.

Deshalb wird meistens mit dem erworbenen Saristoff ein gleichartiges Stück Stoff für das Choli mitgeliefert, oder es hängt an einem Ende vom Sari mit an.

Das Choli ist eine sehr eng auf Körperform geschnitte Bluse. Sie lässt den Bauch frei. Heutzutage gibt es viele verschiedene Formen. Mal länger, mal kürzer, mal mit Rundauschnitt oder spitzem Ausschnitt. Ganz modern sind Trägertops aus dem gleichen Stoff wie der Sari.

Geschlossen wird das Choli normalerweise mit Häkchen oder Knöpfen. Auf der Rückseite befinden sich Schnüre zum Regulieren der Weite. Früher hatte man die Auffassung, dass Kleidungstücke, die mit Nadel und Faden in Berührung kamen, unrein seien. Aus diesem Grund sind auch Saris ungesäumt.

Frauen in ländlichen Gegenden Gujarats und Rajasthans tragen Choli häufig kombiniert mit einem Zigeunerrock (genannt Lehnga, Lehanga oder Lehenga). Ihre Cholis sind weniger enganliegend als in anderen Gegenden und stark mit Schmuck, Stickereien und Pailletten verziert.

 

 

 

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