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Miguel W.

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letzte Änderung 06.04.2012
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Grundzüge der Grammatik



HAUPTWÖRTER
haben kein grammatisches Geschlecht. Der bestimmte Artikel lautet in Ein- und Mehrzahl li*. Er kann mit der Präposition de zu del und mit ad zu al verschmelzen.
Einen unbestimmten Artikel gibt es nicht.

Die Mehrzahlform (Plural) der Hauptwörter wird durch Anhängen von s gebildet:
li kaza 'das Haus', li kazas 'die Häuser'; li monte 'der Berg', li montes 'die Berge' usw.

Eine Beugung (Deklination) der Hauptwörter gibt es nicht; die Fälle werden stattdessen, wo nötig, durch vorangestellte Präpositionen bzw. Partikeln ausgedrückt.

Wie im Deutschen können durch Zusammensetzung zweier oder mehrerer Hauptwörter neue Wörter gebildet werden, wobei das Beziehungswort - wiederum wie im Deutschen - vor dem Grundwort steht:
kaza 'Haus' + porta 'Tür' = kazaporta 'Haustür'; manu 'Hand' + tela 'Tuch', 'Stoff' = manutela 'Handtuch'.




EIGENSCHAFTSWÖRTER stehen vor dem Hauptwort, auf das sie sich beziehen:
li stari kaza 'das alte Haus', li alti monte 'der hohe Berg', li Rudi Kruxe 'das Rote Kreuz'.

Die Steigerung kann auf zweierlei Arten erfolgen:

a) analytisch durch Voransetzen von plu für den Komparativ und mai für den Superlativ:
dobri 'gut' – plu dobri 'besser' – mai dobri 'am besten';
magni 'groß' – plu magni 'größer' – mai magni 'am größten';

b) synthetisch durch Einfügen von -ior- für den Komparativ und -im- für den Superlativ:
juni 'jung' – juniori 'jünger' – junimi 'am jüngsten';
blizi 'nah' – bliziori 'näher' – blizimi 'am nächsten'.



UMSTANDSWÖRTER stehen vor dem Zeitwort, auf das sie sich beziehen:
Me jeri did drinkan biera. 'Ich habe gestern Bier getrunken.'
He jo er koti. 'Sie sind bereits zuhause.'
Le palju narad om sen familia. 'Er/Sie** erzählte viel von seiner/ihrer Familie.'

Grundsätzlich können Eigenschaftswörter unverändert auch in adverbialer Funktion verwendet werden:
švidki 'schnell' – li koče švidki faran 'das Auto fährt schnell'.

Beachte
:
Le dobri talan franci Er/sie spricht gut französisch' - Le talan dobri franci 'Er/sie spricht ein gutes Französisch'.



FRAGEFÜRWÖRTER können auch als Relativpronomen gebraucht werden:

kas
'was' – li kaza kas... 'das Haus, das...';
kam 'wer' – li masku/femna kam... 'der Mann/die Frau, der/die...';
kur 'wo' – li loke kur... 'der Ort, an dem...';
kad 'wann' – In li eve kad... 'in der Zeit, als...'

Die Fragefürwörter bilden zudem die Grundlage für eine Reihe von Umstandswörtern. Das natürliche Vorbild dabei ist Lettisch, in dem diese Ableitungen so regelmäßig gebildet werden, dass man das Lettische in dieser Hinsicht für eine geplante Sprache halten könnte:

kas – tas – unkas – nekas – visas – citas – kautkas
'was – jenes – etwas – nichts – alles – etwas anderes – irgendetwas'

kam – tam - unkam – nekam – visam – citam – kautkam
'wer – er, sie, es - jemand – niemand – jeder – jemand anders – irgendjemand'

kur – tur – nekur – visur – citur – kautkur
'wo – dort – nirgendwo – überall – anderswo – irgendwo';

kad – tad – unkad - nekad – visad – citad – kautkad
'wann – dann – jemals - nie – immer – ein andermal – irgendwann';

kaip – taip – nekaip - visaip - citaip - kautkaip
'wie – so – keineswegs - jedenfalls - anders - irgendwie'

kiek – tiek
'wieviel – soviel'



ZEITWÖRTER werden nicht konjugiert.

Die Grundform (Infinitiv) ist gleich der Form für die Gegenwart (Präsens):
drinkan 'trinken' - me drinkan 'ich trinke', te drinkan 'du trinkst', le drinkan 'er/sie trinkt' usw.

Die Vergangenheitsform (Präteritum) wird gebildet, indem das -n der Endung durch ein -d ersetzt wird:
me drinkad 'ich trank', te drinkad 'du trankst' usw.

Die Befehlsform (Imperativ) wird gebildet, indem das -n bzw. -d der Endung durch -i ersetzt wird:
drinkai! 'trink!', 'trinkt!', 'trinken Sie!'

Die Möglichkeitsform (Konditional) wird durch Einschieben von -isi- vor die Endung (n oder d) gebildet:
me drinkaisin 'ich würde trinken', me drinkaisid 'ich hätte getrunken'.

Alle übrigen Formen werden mithilfe vorangestellter Partikeln gebildet:

Die Formen der Zukunft (Futur) mit sal:
me sal drinkan 'ich werde trinken', me sal drinkad 'ich werde getrunken haben';

die vollendete Gegenwart (Perfekt) und die vollendete Vergangenheit (Plusquamperfekt) mit did:
me did drinkan 'ich habe getrunken', me did drinkad 'ich hatte getrunken';

die Leideform (Passiv) mit bli: Li biera bli drinkan 'das Bier wird getrunken'; li biera did bli drinkad 'das Bier war getrunken worden'; li biera bli drinkaisin 'das Bier würde getrunken werden' usw.

Die Mittelwörter (Partizipien) werden mithilfe der Endungen -nti für die Gegenwart und -ti für die Vergangenheit gebildet:
drinkanti 'trinkend', drinkati 'getrunken'.

Rückbezügliche (reflexive) Verben werden mit dem rückbezüglichen Fürwort se gebildet. Es wird für alle Personen durchgehend verwendet: gledjan se 'sich freuen' – me gledjan se 'ich freue mich', te gledjan se 'du freust dich', tam gledjan se 'er/sie/es freut sich' usw.



FRAGESÄTZE

Am Anfang eines Fragesatzes steht
a) bei Ergänzungsfragen ein Fragefürwort oder
b) bei Entscheidungsfragen die Fragepartikel eske. Die Wortstellung im Rest des Satzes kann gleich dem Aussagesatz bleiben (muss aber nicht, denn die Wortstellung im Kweda ist ziemlich frei):

a) Kas to er? – Was ist das? (To er... – Das ist...)
b) Eske te talan Kweda? – Sprichst du Kweda? (Te talan Kweda. – Du sprichst Kweda.)



* Er stammt aus der einzigen romanischen Sprache, die für männliche wie für weibliche Hauptwörter ein und denselben Artikel benutzt: Wallonisch. Zufällig stimmt er mit dem bestimmten Artikel in zwei weiteren Plansprachen, Edgar von Wahls Occidental-Interlingue und Otto Jespersens Novial, überein.
** Wie in den finnougrischen und den Turksprachen wird auch im Kweda in der 3. Person nicht zwischen männlich, weiblich und sächlich unterschieden.
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