Ramadan
Der islamische Fastenmonat beginnt mit dem neunten Monat des islamischen Mondkalenders. In diesem Jahr ist das der 24. September 2006.
"Gläubige, Fasten ist euch ebenso vorgeschrieben, wie es jenen vorgeschrieben war, die vor euch lebten, auf dass ihr euch schützt. Eine bestimmte Anzahl von Festtagen! Wer aber krank oder auf Reisen ist, der faste die entsprechende Anzahl anderer Tage; und für jene, die es schwerlich bestehen würden, ist eine Ablösung möglich: Speisung eines Armen. Und wer mit freudigem Gehorsam ein gutes Werk vollbringt, der hat noch größere Vorteile daraus. Und Fasten ist gut für euch, wenn ihr es begreift."
(Koran, Sure 2 (al-baqara), Vers 185)
Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang darf nichts gegessen und getrunken werden. Iftar nennt man das gemeinsame Mahl am Abend zum Fastenbrechen. Ein "iftarlik" ist ein kleiner Leckerbissen zum Iftar als Belohnung für einen langen Tag des Fastens ohne Essen und Trinken. Der Fastenmonat ist ein Monat der Besinnung, der Reinigung, der Gemeinschaft, der besonderen Traditionen und der speziellen Bräuche. Im Anschluss an den Fastenmonat Ramadan wird das Ramadanfest gefeiert, im Volksmund häufig Zuckerfest genannt.
Das Ramadanfest schließt den Fastenmonat Ramadan ab. Der Beginn des Fastenmonats richtet sich nach dem Mondkalender. Deshalb beginnt der Ramadan nicht jedes Jahr am selben Tag, sondern wandert im Lauf der Jahre durch alle Jahreszeiten. Im Ramadan herrscht eine ganz besondere Atmosphäre.
Im Fastenmonat darf nur in der Zeit von Sonnenuntergang bis vor Sonnenaufgang gegessen werden. Traditionell wird der Zeitpunkt des Iftar, des Fastenbrechens am Abend, durch einen Kanonenschuss bekannt gegeben, manchmal wird auch eine Art Feuerwerkskugel abgeschossen. Außerdem werden zum Iftar die "Kandil" eingeschaltet, die festliche Beleuchtung, die an den Moscheen extra zum Ramadan angebracht wird. So werden z.B. Lichterketten zwischen den Minaretten gespannt. Für die Abendmahlzeiten lädt man Verwandte, Freunde und Bedürftige ein.
Morgens laufen Männer durch die Straßen, die mit Rufen, Singen oder Trommeln die Anwohner zum Sahur, dem Mahl vor Sonnenaufgang, wecken. Dieses Amt ist sehr begehrt und kann an manchen Orten ersteigert werden.
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Die Nacht der Macht (Lailat-ul-Qadr, Kadir gecesi)
Die Nacht des 27. Ramadan (bzw. des 26., wenn der Ramadan nur 29 Tage hat,) ist eine ganz besondere, denn in ihr wurden zum ersten Mal Teile des Koran durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Muhammad (a.s.) offenbart.
“Siehe, wir haben ihn in der Nacht el-Qadr geoffenbart. Und was lehrt dich wissen, was die Nacht el-Qadr ist? Die Nacht el-Qadr ist besser als tausend Monde. Hinabsteigen die Engel und der Geist in ihr mit ihres HERRN Erlaubnis zu jeglichem Geheiß. Frieden ist sie bis zum Aufgang der Morgenröte.” (Sure 97, Übersetzung Max Henning, Reclam 1960)
Öffnen Sie Tür 27 des virtuellen Kalenders 2001, um die Rezitation der Sure zu hören.
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Ramadan Gebete und Gebetszeiten
Damit die Fastenzeiten genau eingehalten werden, gibt es die so genannte Imsakiye, die die Gebetszeiten für die vorgeschriebenen fünf Gebete am Tag aufführt. Zusätzlich ist der Zeitpunkt des Imsak aufgeführt, ab dem morgens nicht mehr gegessen werden soll. Die genauen Zeiten sind vom jeweiligen Ort abhängig. Die Gebetszeiten für jeden Ort auf der Erde kann man bei islam.de abrufen.
Allgemein richten sich die Gebetszeiten nach folgenden Anhaltspunkten:
Das Morgengebet (Fadschr) wird gebetet, wenn man das erste wirkliche Licht im Osten sieht (Imsak), vor Sonnenaufgang (Güneş) muss es beendet sein.
Das Mittagsgebet (Öğle/Zuhr) wird gebetet, wenn die Sonne den höchsten Zenit überschritten hat.
Das Nachmittagsgebet (Ikindi/'Asr) wird gebetet, wenn der Schatten das zweifache seiner eigentlichen Länge beträgt.
Das Abendgebet (Akşam/Maghrib) wird sofort nach Sonnenuntergang gebetet, wenn kein Teil der Sonne mehr am Horizont zu sehen ist.
Das Nachtgebet (Yatsı/'Ischa) wird in der Regel etwa 1 1/2 Stunden nach dem Abendgebet gebetet bzw. nachdem das letzte Abendrot vom Horizont verschwunden ist.
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Ramadanbräuche in der Türkei
Traditionell wird der Zeitpunkt des Iftar, des Fastenbrechens am Abend, durch einen Kanonenschuss bekannt gegeben, manchmal wird auch eine Art Feuerwerkskugel abgeschossen. Außerdem werden zum Iftar die “Kandil” eingeschaltet, die festliche Beleuchtung, die an den Moscheen extra zum Ramadan angebracht wird. So werden z.B. Lichterketten mit Aufschriften wie “Ya sehri Ramazan” zwischen den Minaretten gespannt.
Morgens laufen Männer durch die Straßen, die mit Rufen, Singen oder Trommeln die Anwohner zum Sahur, dem Mahl vor Sonnenaufgang, wecken. Dieses Amt ist sehr begehrt und kann an manchen Orten ersteigert werden.
Teilweise entwickelten sich eher kuriose Bräuche. So führten die osmanischen Sultane den Brauch der Zahnmiete (diş kirası) ein: am Ende eines Iftar-Essens wurden den Gästen Geschenke mitgegeben als Ausgleich für die Abnutzung ihrer Zähne.
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Kandil (Eingang)
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