04. März 2010
Palästinensischer Ex-Spion Jussef: "Allah ist der größte Terrorist"
LOS ANGELES (inn) - Mosab Hassan Jussef, Sohn des Hamas-Gründers Scheich Hassan Jussef, hat den Islam und die Hamas in einem Interview am Mittwoch scharf kritisiert. Er bezeichnete die radikal-islamische Organisation als "mittelalterlich". Der Palästinenser hatte erst vor Kurzem gestanden, rund zehn Jahre für den israelischen Inlandsgeheimdienst Schabak gearbeitet zu haben.
In dem 50-minütigen Interview mit der Nachrichtenagentur AP kritisierte Jussef die Hamas und deren politischen Führer Chaled Mascha´al. Die Organisation lebe "im Mittelalter". Den Gott des Islam bezeichnete er als "größten Terroristen". Der Islam sei keine friedliche Religion. "Ich weiß, das ist sehr gefährlich und wird viele Menschen beleidigen. Aber je mehr du den Schritten des Propheten des Islam und dem Gott des Islam folgst, je mehr gelangst du dahin, ein Terrorist zu werden", so Jussef, der vor einigen Jahren zum Christentum konvertierte.
Der 32-Jährige ist sich der möglichen Gefahr bewusst, der er sich durch solche Aussagen aussetzt. "Um ehrlich zu sein, getötet zu werden, ist nicht das Schlimmste, was einem passieren kann", so Jussef.
"Koran für Ausstoß aus Familie verantwortlich"
Der Palästinenser war am Montag von seinem Vater, einem Hamas-Mitbegründer im Westjordanland, öffentlich verstoßen worden, nachdem er seine Tätigkeit für den Schabak bekannt gegeben hatte. Gegenüber AP sagte Jussef, er nehme diesen Schritt nicht persönlich. "Ich kenne sein Herz. Mein Vater ist eine liebende Person. Er würde mich nie verstoßen. Irgendwann werden wir wieder zusammen sein. Ich liebe meinen Vater und er liebt mich", sagte Jussef weiter. Er machte den Koran für die Entscheidung seines Vaters verantwortlich.
"Spionagetätigkeit als Chance, um Töten zu stoppen"
Der Palästinenser hatte sich nach eigenen Angaben zu einer Zusammenarbeit mit dem Schabak und zu einer Bekehrung zum Christentum nach einer Haftstrafe in einem israelischen Gefängnis entschlossen. Dort sei er Zeuge äußerster Brutalität von Hamas-Mitgliedern gegen eigene Leute geworden. Als der Schabak ihm bei seiner Freilassung 1997 eine Zusammenarbeit angeboten habe, habe er eine Chance gesehen, "das Töten zu stoppen" und den Tod unschuldiger Israelis und Palästinenser zu verhindern.
Der Geheimdienst stehe einem "schmutzigen und schwierigen Krieg" mit der Hamas gegenüber, erklärt der Palästinenser. "Ich bin nicht mit allem einverstanden, was er (der Schabak) tut, aber sein Job ist sehr wichtig". Details über die Arbeit beim Schabak gab er nicht bekannt. Er wolle keine Operationen behindern und der Hamas kein "Geschenk" machen. Seine Arbeit als Spion habe er im Jahr 2007 beendet. Seitdem lebt der Palästinenser in den USA.
In dieser Woche erschien in den USA die Autobiographie Jussefs unter dem Titel "Sohn der Hamas". Die deutsche Ausgabe soll im April im Hänssler-Verlag veröffentlicht werden.
Von: D. Nowak
04. März 2010
Razzia durch Facebook verhindert
JERUSALEM (inn) - Die israelische Armee musste aufgrund eines Eintrages auf der "SocialMedia"- Plattform "facebook.com" erstmals eine militärische Aktion kurzfristig streichen. Ein Soldat hatte dort entsprechende Informationen veröffentlicht.
Der Elite-Soldat, der an der geplanten Aktion in dem Palästinenserdorf Katana im Westjordanland teilnehmen sollte, hatte verschiedene Details, darunter Uhrzeit und Ort, über "Facebook" seinen Bekannten zugänglich gemacht. Das berichtet die "Jerusalem Post" und bezieht sich dabei auf Angaben des israelischen Militärs.
Kameraden war der Eintrag mit den brisanten Informationen im Internet aufgefallen. Sie hatten daraufhin ihre Vorgesetzten in Kenntnis gesetzt, welche die geplante Razzia rechtzeitig aufhoben. Die Razzia wurde dann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgreich und ohne Zwischenfälle durchgeführt.
Der betreffende Soldat wurde unterdessen aus der Elite-Einheit ausgeschlossen und musste zudem eine zehntägige Haftstrafe verbüßen. In der Vergangenheit war bereits ein Soldat zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, weil er Bilder mit sensiblen Informationen des Militärs auf "Facebook" veröffentlicht hatte.
Die sogenannten "SocialMedia"-Websites stellen zunehmend ein Sicherheitsrisiko für die Armee dar. Viele der Soldaten nutzen zum Beispiel "Facebook" über ihre Mobiltelefone, um mit Verwandten und Freunden in Kontakt zu bleiben. Dabei gehen die Soldaten oft zu sorglos mit Informationen und Bildern um und sind sich nicht darüber bewusst, dass Geheimdienste von Hamas und Hisbollah das Internet gezielt nach militärischen Informationen durchforsten. Gegenüber der "Jerusalem Post" verlautbarte der stellvertretende Leiter der Stabsstelle für militärische Informationssicherheit, man erwäge nun eine offizielle Anweisung für die Soldaten, die bestimme, welche Informationen im Internet veröffentlicht werden dürften.
Von: N. Schäfer
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