Rene François Ghislain Magritte war ein belgischer Maler und einer der bedeutendsten Vertreter des Surrealismus.
Er wurde 1896 in Lessines (Belgien) geboren. 1916 begann er sein Studium an der Académie des Beaux-Arts in Brüssel. Nach seinem Abschluss 1919 heiratete er und war zunächst gezwungen, in einer Tapetenfabrik als Musterzeichner den gemeinsamen Lebensunterhalt zu bestreiten. Wenig später arbeitete er als Plakat- und Reklamezeichner.
Er setzte sich bald mit Konstruktivismus, Kubismus und Geometrie auseinander und konnte sich ab 1926 danke der finanziellen Unterstützung einer Galerie wieder vollkommen der Malerei widmen. Nach ersten Einzelausstellungen mit vorwiegend abstrakten Bildern lebte er ab 1927 für drei Jahre in Paris und hatte dort zu ersten Mal Kontakt zu den Surrealisten Eluard und Breton. Vor allem aber wurde er dort sehr von den Bildern Giorgio De Chiricos beeindruckt, der ihn durch seine Art der nahezu photographischen Darstellung einer traumhaft verfremdeten Alltagswelt stark beeinflusste.
Nach dieser Zeit, die ihn sehr voranbrachte, wurde er selbst bald einer der bedeutendsten Surrealisten. Magritte nahm schnell, durch seine ganz eigene Thematik, nämlich banale Dinge des Alltags, naturalistisch im Detail, durch irreale Zusammenfügungen und Verfremdungen in neue Zusammenhänge zu stellen (seinem "magischen Realismus"), eine Sonderstellung ein. Während des 2. Weltkrieges malte er zeitweise in impressionistischer Manier: 1945 beginnt die "période renoir", in der er Bilderserien im Stil von Renoir anfertigte. Er fand aber bald den Stil wieder, den wir heute mit ihm verbinden. 1948 entstehen Bilder und Gouachen, die als die "période vache" bezeichnet werden. Sie wurden noch im selben Jahr in Paris ausgestellt. Seine letzten großen Arbeiten waren Wandmalereien namens "Das verzauberte Reich", bestehend aus acht Bildern, die 1953 für den Spielsaal des Casinos von Knokke-le Zoute angefertigt wurden.
In den letzten 14 Jahren vor seinem Tod ließ er es etwas ruhiger angehen. Es wurden noch mehrere Retrospektiven und große Ausstellungen veranstaltet. Außerdem gewann er 1956 den Guggenheim-Preis für Belgien. Magritte starb am 15. August 1967 in Brüssel.
Er führte ein recht kleinbürgerliches Leben, lebte dabei sehr zurückgezogen, beinahe anonym. Er reiste so wenig wie möglich und zog selten um.
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