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letzte Änderung 19.11.2006
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Mustafa Kemal Atatürk



Kemal Atatürk
1881-1938

Kemal Atatürk gilt als der Begründer der modernen Türkei. Als einer der bedeutendsten Reformer und Feldherren der türkischen Geschichte schaffte er die islamische Rechtsprechung ab und setzte den den Laizismus durch (Trennung der Religion vom Staat). Seine laizistisch-autoritäre Staatsidee, der sogenannte „Kemalismus“, beeinflusst seit 80 Jahren Politik und Gesellschaft der Türkei ...

1881
19. Mai: Kemal Atatürk wird unter dem Namen Mustafa in Saloniki (heute: Thessaloniki, Griechenland) als Sohn des Leutnants Ali Riza und dessen Frau Zübeyde Hanim geboren.

1895-1899
Besuch der Militärschule Monastir. Hier erhält er den Beinamen Kemal.

1899-1905
Er geht zur Kriegsakademie in Istanbul, die er als Hauptmann verläßt.

1905
Anstellung im Kriegsministerium.

1906
Mitbegründung der oppositionellen Geheimorganistaion "Vaterland und Freiheit" in Damaskus. Kurz darauf Mitglied in einer der größten oppositionellen Gruppen, dem "Komitee für Einheit und Fortschritt".

1908/09
Als Armeestabschef nimmt er an der sogenannten jungtürkischen Revolution gegen den herrschenden Sultan teil, den er zur Abdankung zwingt.

1911/12
Major im italienisch-türkischen Krieg.

1912/13
Teilnahme an den Balkan-Kriegen.

1913-1915
Militärattaché in Sofia.

1915/16
Während des Ersten Weltkriegs ist die Türkei Bundesgenosse der Mittelmächte.
Als Divisionskommandeur erwirbt sich Atatürk seine militärische Reputation durch die Abwehr der britischen Invasion bei den Dardanellen und gilt in der Bevölkerung als "Retter von Istanbul". Er erhält den Titel Pascha.

1916-1918
Zum General befördert, ist Atatürk Oberbefehlshaber an der Kaukasusfront und in Syrien.

1919
Die nach dem Ersten Weltkrieg beginnende Demobilisierung der osmanischen Armee und die faktische Auflösung des Osmanischen Reichs durch die Entente-Staaten ruft türkischen Widerstand in den nicht besetzten Gebieten hervor.
Er wird zum Armeeinspekteur ernannt, nimmt aber seinen Abschied aus der Armee, weil er einen unabhängigen türkischen Staat anstrebt.
Mai: Nach dem Einmarsch der griechischen Armee nach Izmir und der italienischen Armee in Anatolien organisiert Atatürk den nationalen Widerstand auf zwei Nationalkongressen und wird Oberbefehlshaber einer Armee gegen die Griechen.
September: Die nationale Bewegung erklärt im "Nationalpakt" die Unabhängigkeit und das Selbstbestimmungsrecht aller türkischen Gebiete zu ihrem Ziel. Atatürk gündet ein Repräsentativkomitee als Gegenregierung und wird dessen Vorsitzender.

1920
April: Konstituierung der Großen Nationalversammlung in Ankara, von der Atatürk zum Präsidenten und Premierminister ernannt wird.
Juni: Atatürk lehnt den diktierten Friedensvertrag von Sèvres ab und erhält militärische Hilfe durch die Sowjetunion im griechisch-türkischen Krieg.

1922
Atatürk läßt sich als Oberbefehlshaber mit allen Autoritäten ausstatten, erzielt militärische Erfolge gegen die Entente-Staaten und schafft das Sultanat ab.

1923
Juli: Der Friedensvertrag von Lausanne erkennt die Unabhängigkeit und Souveränität der neuen Türkei an.
August: Gründung der Republikanischen Volkspartei.
29. Oktober: Atatürk proklamiert die Republik und wird ihr Staatspräsident.
Heirat mit Latife Hanim. Die Ehe wird zwei Jahre später geschieden.

1924
In der Verfassung werden die sechs Prinzipien des Kemalismus festgeschrieben: Nationalismus, Säkularismus, Modernismus, Republikanismus, Populismus, Etatismus.

1925
Niederschlagung eines kurdischen Aufstands im südlichen Anatolien.

1926
Beginn umfangreicher Reformen mit der Abschaffung des islamischen Rechts und der Einführung eines mitteleuropäischen Rechtssystems, das Frauen gleiches Recht zusichert.

1928
Umstellung der arabischen Schrift auf Lateinschrift. Ebenso wie bei der Anpassung an westliche Kleidungsnormen wirbt Atatürk selbst auf Reisen durch das ganze Land bei der Bevölkerung für sein Vorhaben.
Während er innenpolitisch die kemalistischen Reformen durchsetzt, bemüht sich Atatürk außenpolitisch um Friedenssicherung.

1930
Dem Ruf nach mehr Demokratisierung Folge leistend, läßt er eine Oppositionspartei gründen, die er jedoch aus Konkurrenzgründen schon bald wieder zerschlägt.

1934
Einführung von Familiennamen. Die Große Nationalversammlung verleiht ihm den Familiennamen Atatürk (Vater der Türken).

1938
10. November: Kemal Atatürk stirbt in Istanbul und wird einige Jahre später in Ankara in einem für ihn gebauten Mausoleum beigesetzt.
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