Ich habe mal ein wenig im Netz geschaut und habe ein paar ganz interessante Berichte gefunden zu deinem Thema...
saluti !!
:-)
Wenn das auch Ihr Traum ist, dann lassen Sie sich gesagt sein: vor die dolce vita hat Gott die italienische Bürokratie gesetzt und die schlägt unsere deutsche um Längen.
Sie werden die Erfahrung machen, dass sie nicht alles sofort bekommen, sondern dass Sie jeweils mehrere Anläufe und vor allem viel Zeit brauchen, um in kleinen Schritten ans Ziel zu kommen.
Der einzige Vorteil: die Menschen in den Behörden sind im allgemeinen viel freundlicher als bei uns und nehmen sich auch Zeit, einem Ausländer mit Händen und Füssen klar zu machen, welche bürokratischen Hürden sich ihm im weiteren stellen.
Der Leiter einer Zeitarbeitsfirma meinte, es sei einfacher einen Afrikaner zu beschäftigen als einen Deutschen.
Zwar haben die Italiener dieselben europäischen Richtlinien ratifiziert wie wir Deutschen, aber bis die Gesetze in den einzelnen Behörden angewandt werden, dauert es seine Zeit.
Um Italien arbeiten zu können, brauchen Sie – auch als EU-Bürger – eine Aufenthaltsgenehmigung (permesso di soggiorno).
Diese erhalten Sie bei der örtlichen Questura, wobei bei zu beachten ist, dass in Grossstädten häufig eine eigene Dienststelle für Ausländer zuständig ist.
Diese Adresse erscheint auf dem Permesso und ist für die folgende Prozedur von Bedeutung, deshalb wäre eine Hoteladresse nicht anzuraten.
In dieser Zeit werden Sie (entgegen der europäischen Richtlinie) Ihren Job nicht antreten können, da Sie keine Firma ohne den Permesso anstellt.
Leider interessiert hierbei nicht, dass Sie als EU-Bürger prinzipiell ein Anrecht auf den Permesso haben und er nur reine Formsache ist.
Die Steuernummer ergänzt den als nicht sonderlich sicher geltenden italienischen Personalausweis und wird deshalb für alle Arten von Geschäften benötigt.
Sie können ohne Steuernummer nicht einmal ein italienisches Handy kaufen – selbst mit einer Prepaid-Karte.
Den Codice fiscale erhalten sie sofort als amtlichen Beleg ausgehändigt, später bekommen Sie dann eine praktische Plastikkarte für den Geldbeutel.
Bei einem späteren Wohnsitzwechsel wird die Steueradresse intern automatisch korrigiert, sie brauchen also nicht nochmals zum Finanzamt.
Mit Steuernummer und Permesso gehen Sie nun zum örtlichen Arbeitsamt und beantragen eine "Dichiarazione C1".
Mit dieser Erklärung beurkunden Sie, dass Sie bislang noch keine Arbeit in Italien haben und arbeitslos sind.
Diese Bescheinigung braucht Ihr Arbeitgeber, weil Sie bisher noch kein "Libretto di lavoro" haben, aus dem dieser Status nachzuvollziehen ist.
Auch für die Erstausstellung des Libretto ist die Bescheinigung wichtig, damit verhindert wird, dass Sie noch ein zweiten Libretto bekommen und damit schwarz arbeiten könnten.
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie selbst als promovierter Hochschulabsolvent auf dieser C1-Erklärung den Vermerk finden, dass Ihr Bildungsgrad dem eines ungelernten Arbeiters entspricht.
In der Regel werden Sie erst jetzt einen Arbeitsvertrag unterschreiben können, da Sie erst jetzt legal arbeiten.
Für den "Libretto di Lavoro", eine Art "Fahrtenbuch", in dem die Arbeitgeber eintragen, von wann bis wann Sie angestellt waren, reicht für EU-Bürger seit Neuestem ein Domicilio nicht mehr aus.
Sie müssen entweder einen Mietvertrag vorlegen (und eine Wohnung können Sie nur mit Permesso und Steuernummer mieten) oder, wenn Sie bei jemand anderem wohnen, mussen, muss dieser Sie zur Anagrafe begleiten und dort beglaubigen, dass Sie bei Ihm wohnen.
Anschliessend bekommen Sie ebenfalls in der Anagrafe das Libretto ausgehändigt, das Sie Ihrem Arbeitgeber übergeben müssen.
Auch hier gilt: ohne Permesso und Codice fiscale geht gar nichts, bei manchen Banken geht auch ohne Residenza nichts.
Gehen Sie nur zu der Bankfiliale, die Ihrer Residenza oder der auf dem Permesso ausgewiesenen Adresse am nächsten ist.
In diesem Fall sollten Sie noch Ihren Arbeitsvertrag oder eine Gehaltsabrechnung mitnehmen, aus der das ersichtlich ist.
Für das Bankkonto zahlen sie neben der üblichen Kontoführungsgebühr eine vierteljährliche fixe Steuer an den Staat, ganz gleich, wieviel Geld sich auf dem Konto befindet (etwa 25 Euro pro Jahr).
Es empfiehlt sich – wenn nicht ohnehin gleich als ersten Schritt vor der Arbeitssuche – sich für die deutschen Zeugnisse (Berufsausbildung, Hochschulzeugnisse) eine sogenannte Äquivalenzbescheinigung ausstellen zu lassen (Dichiarazione di valore).
Dazu müssen Sie sich an jenes italienische Konsulat wenden, das jeweils für die Region der Ausbildungsstätte zuständig ist.
- eine von einem vereidigten Übersetzer angefertigte Übersetzung ins Italienische (eigene Übersetzung gilt nicht)