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letzte Änderung 14.08.2007
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Láadan – Die feministische Conlang

Láadan – Die feministische Conlang

Die amerikanische Science Fiction Autroin und Linguistin entwarf 1982 die künstliche Sprache „Láadan“, die sie zum zentralen Element in ihrer Science Fiction Roman Serie „Native Tongue“ machte. Ihre linguistische Grundthese ist, dass westliche Sprachen besser für Männer sind. Láadan versteht sich dagegen bewusst als femistische Frauensprache.

Aber Vorsicht! Láadan ist keinesfalls eine simple Sprache. Simplifizierung wie bei Esperanto oder Ido spielt bei Láadan keine Rolle, sondern der differenzierte Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen. Die eigentliche Schwierigkeit beim Lernen ist nicht die Aussprache und Grammatik, sondern die ungewöhnliche Art Ding auszudrücken, also das Sprachsystem.

Wie Chinesisch ist Láadan eine Tonverlaufssprache. Es gibt vier Tonverläufe.
Bsp.
lo kurzer, mittlerer oder niedriger Ton
ló kurzer, hoher Ton
loó lang, niedriger, dann ansteigender Ton
lóo hocher, dann fallender Ton


Alphabet
Es gibt fünf Vokale
a wie englisch calm
e wie Englisch bell
i wie Englisch bit
o wie Englisch home
u Englisch boon

Konsonanten
B,d, sh (=sch wie in Schule), m, n, l, r, w, y (wie j), h, th (wie Englisch think, nicht wie the), zh (weiches sch wie in Journal), lh (stimmlos wie llj)

Die meisten Sätze werden Partikeln eingeleitet

Láadan kennt keine Artikel und Geschlechter. Um eine Person männlich zu machen wird die Endung –id an das Wort angehängt.

Der Plural wird durch die Vorsilbe me- vor dem Verb (!) ausgedrückt.

Das Objekt wird im Satz durch die Endsilbe –th gekennzeichnet.

Das Verb wird durch das Voranstellen des Partikels ra verneint. Verben und Adjektive sind austauschbar.

Auch Zeiten werden durch Vorsilben vor dem Verb ausgedrückt
Gegenwart ril
Vergangenheit eril
Zukunft aril
Konjunktiv will
Wenn ein Satz kein Zeitpartikel hat, muss davon ausgegangen werden, dass er in derselben Zeit wie sein Vorgängersatz steht.

Syntax
Bei Láadan steht das Verb an erster Stelle, dann das Subjekt und dann das Objekt

Zum Ausdruck von Gefühlen und Stimmungen hat Láadan ein komplexes System von Vorsilben und Nachsilben


Satzartpartikel, die am Anfang des Satzes stehen:
Bíi zeigt an, dass es sich um eine Aussagesatz handelt

Báa zeigt an, dass es sich um eine Frage handelt

Bó zeigt an, dass ein Befehl ist

Bóo zeigt an, dass es eine Bitte ist

Bé zeigt an, dass es sich um ein Versprechen handelt

Bée zeigt, dass es sich um eine Warnung handelt


Evidenzpartikel stehen am Ende des Satzes und geben an, als wie wahrscheinlich die Sprecherin das Gesagte sieht
wa der Sprecherin bekannt, extern oder intern
wi der Sprecherin bekannt da selbstverständlich
we wird von der Sprecherin als Traum aufgefasst
wáa Sprecherin hält Aussage für wahr, weil sie der Quelle vertraut
waá Sprecherin hält Aussage für falsch, weil sie der Quelle nicht vertraut
waált Specherin vermutet böse Absicht
wo Sprecherin sieht Aussage als ausgedacht, erfunden oder hypothetisch an
wóo Sprecherin kennt sich überhaupt nicht aus und kann Wahrheitsgehalt nicht beurteilen

Ein Grund Grundwörter
Láadan – Deutsch
áana Schlaf
an zu wissen
ana Essen
aril später, nach (zeitlich)
ash Stern
áya schön sein
babí Vogel
balin alt sein
brad Brot
ban zu geben
beth Heim
bre ... ébre wenn...dann
bróo weil
dal Sache
dala Pflanze, eine wachsende Sache
dale Objekt, etwas das gemacht wurde
dáan Wort
dan Sprache
dazh weich sein
den Hilfe, zu helfen
di sagen, sprechen, erzählen
dim Behälter
do stark sein
e oder,
ed Werkzeug
éeya Krankheit
el zu machen
en zu verstehen
eril früher, nach (zeitlich)
éthe sauber sein
hal Arbeit, zu arbeiten
ham gegenwärtig sein
hath Zeit
heb runter, Richtung
héeya fürchten, Angst
híya klein sein
hoth Platz
i und
ili Wasser
izh aber
lili nass sein
lom Lied
mime fragen
nébe wollen
oma Hand
onida Familie
óol Mond
owa warm, heiß, warm/heiß sein
rana trinken
ril jetzt
rosh Sonne
sha Harmonie, in Harmonie sein
thi zu haben
thosh Himmel
ud Stein
wihi Gefühl
with Frau, Person
withed Mann
yod zu essen
yu Obst, Frucht
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