Ich habe den Artikel zu EURA nur überflogen, es sieht aber so aus, als wäre der androzentrische Charakter des Esperanto ein Hauptmotivator gewesen, eine neue Sprache zu entwerfen.
Auch ich hatte lange Zeit meine Schwierigkeiten, zu akzeptieren, dass Esperanto als Produkt einer nicht feministischen Zeit deutliche patriarchale Züge trägt -- und ich bin in dieser Hinsicht immer noch nicht von Esperanto begeistert.
Was mich dennoch an Esperanto festhalten lässt, ist die Tatsache, dass es eine über hundert Jahre gewachsene Gemeinschaft gibt, die eine Esperantokultur geschaffen hat, die man nicht mehr so einfach austrocknen kann.
Neue Plansprachenprojekte mögen linguistisch ausgefeilter, feministisch betrachtet gerechter (EURA), international neutral (z.B. Lojban) sein: für alle gilt aber, dass sich eine internationale "Community" erst aufbauen müsste.
Das ist kein starkes Argument gegen EURA und ähnliche Projekte, aber durchaus ein ganz persönlicher Grund für mich, eher auf Reformen innerhalb der Esperantogemeinschaft zu setzen.