Habe ihn leider eben erst entdeckt, da ich über Neueinträge, sofern sie nicht die Antwort auf einen bereits vorhandenen Beitrag sind, keine Benachrichtigung erhalte.
Nun ja, Versuche einer Vereinfachung bzw. "Modernisierung" des Latein hat es schon sehr viele gegeben.
Mundolinco (1888), Nov Latin (1890), Lingua Komun (1900), Universallatein (1902), Latino sine flexione (1903), Latino Commerciale (1904?), Latino Internationale (1910), Nove latine (1910), Semilatin (1910), Lingua Internationale (1911), Interlatino (1912), Neo-Latin (1917), Neolatine (1922), Latuna (1924), Latinesco (1925), Latino viventi (1925), Latin Simplificat (1930), Latin moderno (1931), Nonsine (1932), Selbstgemachte Weltsprache (1934), Neolatinus (1939), Latini (1941), Latinum universale (1947), Novilatin (1948), Europa Latine (1948), Neulateinische Sprache (1956), Eurolingva (1962), Neu-Latein (1971).
Im weiteren Sinne können dazu auch die unzähligen überwiegend oder ausschließlich auf den romanischen Sprachen basierenden Projekte sowie Esperanto mit seinen Dutzenden von Derivaten gezählt werden.
Meiner Meinung nach wird ein solcher Ansatz der gegenwärtigen und der künftigen Europäischen Union, die ja nicht nur von romanischen, sondern jeweils mit einem starken Anteil auch von germanischen und baltoslawischen sowie zu einem geringeren Teil von finnougrischen Sprachen geprägt ist, nicht gerecht.
Ich glaube, wenn überhaupt eine Plansprache eine Chance hat, sich als neutrale Zweitsprache innerhalb der EU durchzusetzen, so wird es eine sein, die bezüglich des Vokabulars die Balance zwischen breitestmöglicher Assoziierbarkeit und sprachlicher Gerechtigkeit findet und bezüglich Grammatik, Orthografie usw.