In deinen Beispielen kommen mehrere Dinge zusammen, das macht sie ein bisschen schwierig, nämlich Tempus- und Modus-Fragen und dann noch die Frage nach Aktiv/Passiv.
Hier ist "entbinden" anders konstruiert: Der Arzt bzw. die Hebamme hilft der Frau, das Kind auf die Welt zu bringen, er/sie entbindet sozusagen die Frau - darum ist das auch im Passiv möglich.
(1) ...
(2) ...
Die Duden-Grammatik nennt die Form in (1) "Schicksalsfutur" (§739, wenn du's genauer nachlesen willst).
Ein Erzähler, der die Zukunft der Figur kennt (in meinem Beispiel) oder eben Beatrix, die von dem normalen Gang der Dinge ausgeht, kann sagen, wie die Zukunft sich entwickelt.
Weiter sagt die Duden-Grammatik, dass in diesen Fällen auch fast immer "sollen" + Infinitiv möglich ist (Satz 2).
Für mein Gefühl sind die "sollen"-Sätze tendenziell etwas schicksalhafter als die "würde"-Sätze, weil der Wille eines Dritten (der hinter der üblichen Verwendung von "sollen" steckt) hier mitschwingt.
So und jetzt noch das "würde sie entbunden haben" - das ist auch korrekt, bezieht sich aber auf einen anderen Zeitpunkt: Diese Form drückt nämlich aus, dass Beatrix bzw. der Erzähler auf die Zeit NACH der Entbindung schaut (B.