Der Sprachkurs wurde vom Svenska institutet angeboten. (Das ist ganz grob mit dem Goethe-Institut in Deutschland vergleichbar.) Durch die staatliche Förderung war der Kurs spottbillig - ich glaube, 8.000 Kronen inkl. Vollpension. Zusätzlich gibt es sogar noch die Chance auf ein Stipendium. Fast alle Studenten haben das damals in Anspruch genommen. Da ich ganz gut verdiene und der Kurs ja wirklich extrem günstig ist, wollte ich allerdings niemand ausstechen, der es sich sonst nicht hätte leisten können, und hab's daher gar nicht erst beantragt.
WICHTIG: Es werden keine Anfängerkurse angeboten! Das ist eher was für Schwedischstudenten im Hauptstudium.
Hier noch eine Frage für die Profis:
Wie mischt man eigentlich Schwedisch und Deutsch korrekt? "Der Sprachkurs wurde vom Svenska institutet angeboten" kann ja eigentlich nicht richtig sein, weil die bestimmte Form doppelt angewendet wird. Sagt man dann "vom Svenska institut" (aber es heißt ja nun mal offiziell "Svenska Institutet") oder "von Svenska Institutet" (wobei das komisch klingt)?
Dieses Problem habe ich häufiger. Wenn man z.B. erzählt, daß man in der Tyska Kyrkan in Stockholm war, kann das ja grammatikalisch auch nicht so ganz stimmen...
das ist wirklich eine schwierige Frage. Das Institut heißt ja nun mal "Svenska Institutet" und einen Eigennamen würde ich nicht ändern. Ich könnte mir hier gut vorstellen, den deutschen Artikel wegzulassen:
"(Das) Svenska Institutet gibt Stipendien."
"Wir hatten Stipendien von/vom Svenska Institutet."
"Ich schreibe einen Antrag an (das) Svenska Institutet."
Bei anderen Namen finde ich es noch schwieriger, da mault mein deutsches Sprachgefühl gewaltig, wenn der Artikel wegfällt:
?"Wir machen an Vättern Urlaub."
Mein Bauchgefühl sagt: "am Vättern"
?"Wir fahren an Vättern."
Hier will mein Bauch: "An den Vättern."
Manche meinen dann, es wird besser, wenn man die Namen stärker eindeutscht:
"Wir machen am Vättersee Urlaub."
"Wir fahren an den Vättersee."
Diese Formulierungen erinnern mich immer an die Atlanten aus der Zwischenkriegszeit, in denen alle möglichen geographischen Einheiten deutsche Namen verpasst bekommen haben... Besser finde ich diese Konstruktionen jedenfalls nicht.
Kann aber sagen: Meine Kollegin und ich haben uns in Schweden darüber immer wieder gerne gestritten, unsere Meinungen waren inkompatibel und keine hat nachgegeben ;-)
Viele Grüße
Birgit
Ich habe mal in Schweden nachgefragt, ob es eine Regel gibt. Wenn ich von dort was höre, melde ich mich hier nochmal...
vielen Dank für Deine Antwort. Dann sehen wir das Problem ja sehr ähnlich. Im Zweifel verlasse ich mich nämlich auch lieber auf mein Bauchgefühl.
Außerdem kennen ja die meisten (mangels Schwedischkenntnissen), denen man was in Mischform erzählt, dieses Problem gar nicht. Insofern fällt's auch nicht auf. ;-)
Mich würden trotzdem noch andere Meinungen interessieren.
Hallo Felix,
die Schweden wollen dazu nix sagen.
Jetzt habe ich die Duden Sprachberatung angerufen. Und der junge Mann dort, der kein Schwedisch kann, meint, man solle von den deutschen Regeln ausgehen, also den deutschen Artikel dann setzen, wenn er im Deutschen erwartbar ist.
Das ergibt:
Wir machen am Bodensee / Vättern Urlaub.
Wir fahren an den Bodensee / Vättern.
Ich schreibe ans Svenska Institutet.
Ist vielleicht sinnig, denn der Normaldeutsche kann eben kein Schwedisch und kann somit den Artikel nicht identifizieren.
(Sonst müsste man sicher auch bei lateinischen, griechischen, russischen, ... Wörtern verlangen, dass "man" dort Markierungen wie Genitiv erkennt oder Plural ... und das kann man sicher nur für solche Wörter verlangen, die im Deutschen etabliert sind. Als Beispiel fällt mir die Formel "in Christi Namen" ein.)
Ob man das wie die Bibel lesen soll, was der Sprachberater gesagt hat, ist sicher eine andere Frage. Mir kommt es entgegen und ich finde, man kann gut für seine Sicht argumentieren.
:-) Birgit
Cool, jetzt haben wir quasi eine offizielle Erlaubnis für eine grammatikalisch unsaubere Ausdrucksweise. ;-)
Aber die Argumentation ist schon nachvollziehbar. Bei den anderen Sprachen ist mir das mangels ausreichender Kenntnisse nur nie als Problem aufgefallen.
... ist es unsauber, wenn es auf Deutsch korrekt ist? Nur weil es von irgendsoeiner komischen Fremdsprache her gesehen unsauber ist? Ohne jetzt einen "Germanozentrismus" vertreten zu wollen, aber der Duden-Mann hat schon recht:
Wenn der Text im Deutschen gut und normal klingen soll, braucht man den Artikel.
Davon abgesehen, die Schweden machen's umgekehrt ja auch: "die EU" wird in schwedischer Übersetzung ja auch zu "EU" und nicht zu "EU:n" oder ähnlichem.
Das Thema hat mir keine Ruhe gelassen. Deshalb hab ich mal bei einer meiner Lehrerinnen in Schweden nachgefragt, die auch schon in Deutschland unterrichtet hat und somit in beiden Sprachen fit ist.
Hier die Antwort:
"Jag tror killen på Duden Sprachberatung har rätt. Det måste vara de tyska reglerna som gäller när du
använder tyska annars låter det fel. Att det faktiskt är dubbel bestämd form får man ta på köpet så att säga."
Okay, wenn's sowohl von der deutschen als auch der schwedischen Sprachpolizei akzeptiert wird, muß es ja wohl stimmen. :-)
Die doppelte Bestimmung gilt ja hier auch nur im Zusammenhang mit der ursprünglichen Form "Den Svenska Institutet". Der bestimmende Artikel wird nicht geführt. Demnach heisst es schon richtig: das Svenska Institutet.
Hallo Leute, das Thema hatte mich auch schon öfter beschäftigt. Ich weiß, ich weiß, ich bin sehr spät dran, und warscheinlich interessiert sich jetzt keiner mehr dafür. Wollte nur sagen, bei mir ist es genau anders herum. Gerade weil ja ein wort wie Institut im deutschen wie im schwedischen gleich ist, kann ich den Artikel einfach nicht verdoppeln. Das geht mir total gegen den Strich. Ich würde also auf deutsch immer "das svenska Institut" sagen, oder auch "die arbetsförmedling" oder "die skattemyndighet". Gerade bei Wörtern die gleich oder ähnlich wie im deutschen sind, sagt mir mein Bauchgefühl, den schwedischen Artikel hinten nicht dranzuhängen, wenn ich den deutschen vorne schon davorgestellt habe.