was Bahiano über die regionale Verteilung schreibt, ist ganz wichtig und spiegelt die Realität, mit der ein Deutschlerner in D klarkommen muss.
2.1. Wenn eine Temporaladverbiale oder andere kontextuelle Mittel klar machen, dass das Geschehen in der Vergangenheit stattfand, sind die Tempora im Großen und Ganzen austauschbar:
2.2. Fehlen solche Markierungen oder ist im Zusammenhang das Geschehen (oder seine Folgen) zum Sprechzeitpunkt noch relevant, dann ist Perfekt vorzuziehen:
Diese Perfekt-Sätze sind "Rahmensätze", die einen Bezug zur Gegenwart herstellen, "während der Hauptteild des Textes im Präteritum über Vergangenes weiterberichtet".
Wir alle wissen, dass du früher mal in Italien warst, und als du dorthin gefahren bist, da war die Welt noch anders."
Dass Ich bei Base über die Grenze fuhr, ist ein Ereignis in der Vergangenheit, in das das andere Ereignis eingebettet ist: Sie haben einem Studenten das halbe Auto auseinander genommen.
Das könnte ein Grund für die Verwendung des Präteritums im ersten Beispielen sein, weil "es gibt" wohl ziemlich häufig vorkommt.
Auch die Übungsgrammatik "Deutsch als Fremdsprache für Fortgeschrittene" (Karin Hall, Barbara Scheiner), S. 320-321, hat ein paar griffige Regeln für den Gebrauch von Präteritum bzw. Perfekt, die aber nicht den Wechsel zwischen den Zeiten erklären, wie er in deinen Sätzen stattfindet.
Zu unterscheiden, ob das Ereignis abgeschlossen ist bzw. ob es sich noch auf die Gegenwart auswirkt, halte ich (abgesehen von der Regel in 2.2.) für weniger bedeutend als die regionalen Unterschiede, die sich aus den Dialekten heraus entwickelt haben und weiter entwickeln.
4. ist auch gut, wenn sie auch mit dem Kriterium 'Frequenz' eine gewisse Schwäche hat, denn wo will man die Grenze ziehen?